Präsident Erdoğan: EU muss „gleiche Sensibilität“ bei der Türkei zeigen (AA)
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Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan hat von der EU für sein Land die „gleiche Sensibilität“ gefordert wie für die Ukraine. Die Türkei begrüße die Bemühungen um eine Aufnahme der Ukraine in die Europäische Union, sagte Erdoğan am Dienstag in Ankara. „Dazu war eine Katastrophe notwendig. Die Türkei wird nicht auf eine Katastrophe warten.“

Ergebnislose Beitrittsgespräche

Es könne nicht sein, dass ein Land erst „von einem Krieg getroffen“ werden müsse, um in die EU aufgenommen zu werden. Das EU-Parlament hatte zuvor in einer Sondersitzung für die Ukraine den Status als EU-Beitrittskandidat gefordert. Die Entschließung des Parlaments ist jedoch nicht bindend.

Die Türkei hat bereits seit 1999 den Status eines EU-Beitrittskandidaten, im Jahr 2005 begannen die offiziellen Gespräche. In den vergangenen Jahren sind diese jedoch ins Stocken geraten.

In seiner Ansprache erinnerte Präsident Erdoğan auch daran, dass die Türkei nicht die militärische Ausrüstung erhalte, die sie brauche, obwohl sie Nato-Mitglied sei.

Türkei fordert Waffenstillstand

Präsident Erdoğan erneute angesichts des Krieges in der Ukraine außerdem seine Forderung nach einem Waffenstillstand. Moskau und die Ukraine müssten einen Beitrag zum Weltfrieden leisten.

Als Nato-Mitglied teilt die Türkei eine gemeinsame Seegrenze mit der Ukraine und Russland.
Ankara verkündete am Montag, die Türkei werde ihre Autorität über die türkische Meerenge nutzen, um eine weitere Eskalation der russisch-ukrainischen Krise zu verhindern.

Gemäß dem Montreux-Abkommen von 1936 ist das Nato-Mitgliedsland Türkei berechtigt, die Durchfahrt von Schiffen durch die Dardanellen und den Bosporus in Kriegszeiten einschränken. Es gibt jedoch eine Klausel, die Schiffe ausnimmt, die zu ihrem registrierten Stützpunkt zurückkehren.

TRT Deutsch