Zehntausende von Ukrainern haben seit Beginn des Krieges im Februar Zuflucht in der Türkei gefunden. Bereits jetzt ist die Türkei das Land, das weltweit die meisten Flüchtlinge beherbergt. Dies erklärte der türkische Innenminister Süleyman Soylu am Montag in einem Interview mit dem türkischen Fernsehsender NET.
Seit Beginn des Ukraine-Konflikts seien 58.000 Ukrainer in der Türkei eingetroffen. Soylu zufolge hat sein Land noch nie Flüchtlinge aufgrund ihrer Herkunft oder ihrer ethnischen Zugehörigkeit diskriminiert.
Anderer Ansatz als Europa
Die türkische Regierung habe generell eine andere Sichtweise auf das Thema Migration als Europa. Rund 3,75 Millionen Flüchtlinge aus Syrien werden in der Türkei beherbergt. Solange in der Region kein Frieden herrsche, könne aber auch die Migration nicht gebremst werden, erklärte Innenminister Soylu.
Russlands Krieg gegen die Ukraine, der am 24. Februar begann, wurde von der internationalen Gemeinschaft scharf verurteilt. Es folgten weitreichende Sanktionen und Exportverbote des Westens und seiner Verbündeten. Die wirtschaftlichen Folgen wurden durch die Abwanderung internationaler Unternehmen aus Russland zusätzlich verschärft.
Nach Angaben der Vereinten Nationen wurden während des Krieges bislang mindestens 925 Zivilisten getötet und 1496 Menschen verletzt. Die internationale Organisation geht jedoch davon aus, dass die tatsächliche Zahl der Opfer „wesentlich höher“ ist.
22 März 2022

Innenminister Soylu: Bislang 58.000 Ukrainer in der Türkei eingetroffen
Seit Beginn des Ukraine-Krieges im Februar sind 58.000 Menschen in die Türkei geflohen. Das hat der türkische Innenminister Soylu in einem TV-Interview verlautbart. Zudem beherbergt die Türkei weiterhin mehr als 3,7 Millionen Flüchtlinge aus Syrien.
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