Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan hat in einer Videobotschaft an seine Partei die Schändung eines Koran-Exemplars in Stockholm scharf verurteilt. / Photo: AA (AA)
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Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan hat in einer Videobotschaft an seine Partei die Schändung eines Koran-Exemplars in Stockholm scharf verurteilt. Erdoğan warf den westlichen Staaten vor, die Beleidigung von Muslimen unter dem Vorwand der Meinungsfreiheit zu tolerieren. „Wir werden ihnen letztendlich beibringen, dass diese Aktion kein Ausdruck der Meinungsfreiheit ist“, betonte Erdoğan am Donnerstag. Er kündigte an, dass Türkiye mit aller Härte reagieren und einen entschlossenen Kampf gegen „Terrororganisationen und Feinde des Islams“ führen werde.

Die Koranschändung hat sich während des islamischen Opferfestes Eid al-Adha vor einer Moschee in Stockholm geeignet. Ein irakischer Staatsbürger provozierte die Muslime, indem er Speck in das Buch legte, seine Füße damit abwischte und es verbrannte. Diese Aktion löste heftige Proteste und scharfe Kritik in der muslimischen Welt aus.

In Schweden ist das Verbrennen von Büchern oder religiösen Symbolen nicht verboten, solange keine Gefahr für die öffentliche Sicherheit besteht. Schwedische Gerichte haben im Juni geurteilt, dass die Polizei nicht das Recht habe, Koranverbrennungen zu verhindern.

Die Koranverbrennungen waren bereits im Januar von dem rechtsextremen dänischen Politiker Rasmus Paludan initiiert worden, der eine Kopie des Korans vor der türkischen Botschaft in Stockholm verbrannt hatte. Zwei Personen, die ähnliche Aktionen vor der irakischen und der türkischen Botschaft geplant hatten, klagten gegen das Verbot. Das im April von der Polizei verhängte Verbot wurde daraufhin vom Stockholmer Verwaltungsgericht aufgehoben.

TRT Deutsch