Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan hat die skeptische Haltung Ankaras gegenüber einem möglichen NATO-Beitritt von Finnland und Schweden erneut bekräftigt. Türkiye werde seine diesbezügliche Haltung im Falle eines Ausbleibens „klarer, konkreter und entschiedener“ Anti-Terror-Maßnahmen in diesen Staaten nicht ändern, erklärte er am Mittwoch. Das berichtete die türkische Nachrichtenagentur Anadolu.
Ankara könne sich nicht an der Seite Helsinkis oder Stockholms positionieren, „wenn auf den Straßen Schwedens und Finnlands Terroristen frei agieren“. Die Kritik des Staatspräsidenten richtete sich auch gegen europäische Länder wie Deutschland und Frankreich sowie gegen Großbritannien. Auch in diesen Ländern könnten Terrororganisationen ungehindert Kundgebungen durchführen, monierte er.
Türkiye äußert bereits seit langem Vorbehalte gegen einen möglichen NATO-Beitritt der beiden nordischen Staaten. Die von der EU und den USA als Terrororganisation eingestufte PKK, ihr syrischer Ableger YPG und die Gülen-Sekte hätten dort freie Hand. Die Gülenisten werden in Türkiye unter dem Namen „Fetullahistische Terrororganisation“ (FETÖ) für den vereitelten Putschversuch von 2016 verantwortlich gemacht.
15 Juni 2022
Erdoğan fordert Anti-Terror-Maßnahmen von Schweden und Finnland
Vor dem Hintergrund eines möglichen NATO-Beitritts von Finnland und Schweden hat der türkische Präsident Erdoğan Anti-Terror-Maßnahmen von beiden nordischen Staaten gefordert. Sonst werde sich die ablehnende Haltung von Türkiye nicht ändern.
TRT Deutsch
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