Die Integrationsbeauftragte der Bundesregierung, Annette Widmann-Mauz, hat am Sonntag die Errichtung eines „Kompetenzzentrums gegen Rassismus“ gefordert.
Widmann-Mauz will sich beim geplanten Kabinettsausschuss gegen Rassismus und Rechtsextremismus für „schnelle Ergebnisse“ einsetzen, wie Zeitungen der Funke-Mediengruppe berichteten. Konkret verlangte die Staatsministerin im Kanzleramt ein so genanntes „Kompetenzzentrum gegen Rassismus“ einzurichten, das alle Aktivitäten bündelt und das verlässlich finanziert wird.
Dort solle auch eine zentrale Telefon-Hotline eingerichtet werden für Menschen, die Opfer von Rassismus würden oder ihn in ihrem Umfeld erlebten. „Diese Beratung muss mehrsprachig und an allen Tagen erreichbar sein“, forderte Widmann-Mauz. „Wir haben ein Rassismus-Problem. Und es ist größer, als die meisten das wahrhaben wollen.“
Der Kabinettsausschuss war von Kanzlerin Angela Merkel beim sogenannten Integrationsgipfel vor knapp zwei Wochen angekündigt worden. Er soll nach Informationen der Funke-Zeitungen kommende Woche eingesetzt werden.
Widmann-Mauz äußerte die Erwartung, dass er sich auch mit der AfD befasst. Zwar habe die Bundesregierung die Pflicht zur parteipolitischen Neutralität. „Aber es besteht kein Zweifel daran, dass die AfD Hass sät gegen Menschen mit Einwanderungsgeschichte.“
15 März 2020

„AfD sät Hass“: Integrationsbeauftragte fordert Zentrum für Rassismus-Opfer
„Wir haben ein Rassismus-Problem“. Das gesteht die Integrationsbeauftragte der Bundesregierung und fordert die Etablierung eines „Kompetenzzentrums gegen Rassismus“. Opfer sollen unter anderem Zugang zu einer mehrsprachigen Beratung erhalten.
dpa
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