Türkiye hat Russlands angekündigten Rückzug aus der südukrainischen Region Cherson begrüßt. Das sei „positiv und wichtig“, sagte Präsident Recep Tayyip Erdoğan am Donnerstag vor seiner Abreise zu einem Gipfeltreffen der Organisation der Turkstaaten in Usbekistan. Ankara hoffe, dass dieser Schritt dem diplomatischen Friedensprozess dienlich sein werde. „Unsere Vermittlungsbemühungen gehen ohne Unterbrechung weiter“, betonte der türkische Staatschef.
Erdoğan betonte seine Absicht, den Dialog mit seinem russischen Amtskollegen Wladimir Putin aufrechtzuerhalten. „Wir hoffen, dass wir bei der Vermittlung erfolgreich sein werden. Lassen Sie uns den Übergang von einer von Krieg beherrschten Welt zu einer friedvollen Welt sicherstellen“, appellierte Erdoğan an die Kriegsparteien und die Weltgemeinschaft.
Die russische Armee verkündete indes den Beginn des Rückzugs. „Einheiten der russischen Truppen manövrieren sich zu den Positionen am linken Ufer des Flusses Dnipro“, so das russische Verteidigungsministerium.
Ukraine reagiert mit Misstrauen auf russischen Rückzug
Die Ukraine hatte zuvor mit Misstrauen auf die russische Ankündigung reagiert. „Der Feind macht uns keine Geschenke“, warnte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj am Mittwochabend in seiner täglichen Videobotschaft. Daher werde die ukrainische Armee weiterhin „sehr vorsichtig, ohne Emotionen, ohne unnötiges Risiko“ vorgehen.
Russlands Verteidigungsminister Sergej Schoigu hatte den Rückzug aus der strategisch wichtigen südukrainischen Stadt Cherson und Teilen der gleichnamigen Region am Mittwoch angeordnet. Die russischen Truppen sollten sich demnach ans südöstliche Ufer des Flusses Dnipro zurückziehen.
10 Nov. 2022
TRT Deutsch und Agenturen
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