21.04.2022, Slowenien, Ljubljana: Eine Wählerin erhält einen Stimmzettel in einem Wahllokal zur vorzeitigen Stimmabgabe. Knapp 1,7 Millionen Slowenen wählen am Sonntag den 24.04.2022 ein neues Parlament. (dpa)
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In Slowenien hat die Wahl zu einem neuen Parlament begonnen, bei der ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen der Partei SDS des rechtspopulistischen Regierungschefs Janez Jansa und der oppositionellen Freiheitsbewegung (GS) des Polit-Newcomers Robert Golob erwartet wird. Die Wahllokale öffneten am Sonntag um 07.00 Uhr. Mit ersten Prognosen wird nach der Schließung um 19.00 Uhr gerechnet. Die Abstimmung gilt als richtungsweisend. Der 63-jährige Jansa, der eine gelb-blaue Krawatte in den Farben der Ukraine trug, warf in seinem Wohnort Arnace im Nordosten des Landes kurz nach Öffnung der Wahllokale seinen Stimmzettel in die Urne. Die Opposition wirft Jansa vor, die demokratischen Institutionen seit seinem Amtsantritt vor zwei Jahren ausgehöhlt und die Pressefreiheit eingeschränkt zu haben. Jansa ist mit dem rechtsnationalistischen ungarischen Regierungschef Viktor Orban verbündet. Er setzte im Wahlkampf auf Slogans wie „Keine Experimente“ und versprach dem südosteuropäischen Land Stabilität. Unterstützt wird Golob, der vor seinem Eintritt in die Politik jahrelang die staatliche Stromgesellschaft geleitet hatte, von mehreren Mitte-Links-Parteien. Jüngsten Schätzungen zufolge könnte seine GS 27,7 Prozent der Stimmen auf sich vereinen. Die SDS von Jansa, die laut Umfragen bei 24 Prozent liegt, könnte hingegen Schwierigkeiten haben, eine Koalition zu bilden.

AFP