Der türkische Parlamentspräsident Mustafa Şentop / Photo: AA (AA)
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Der türkische Parlamentspräsident Mustafa Şentop hat Türkiyes Zugehörigkeit zu Europa bekräftigt. „In Europas Geschichte hatte Türkiye immer eine wichtige Position“, sagte Şentop der österreichischen „Krone“-Zeitung (Freitagsausgabe). Jedoch erinnere man sich erst zu Krisenzeiten daran und schätze Ankara dann im höchsten Maße. Diesen Umstand seien sich auch die westlichen Partner bewusst, betonte Şentop.

Nach Ansicht von Şentop wird die türkische Politik in Europa oft mit einer Doppelmoral bewertet. Das habe sich im syrischen Bürgerkrieg und bei den Anti-Terror-Operationen gegen die PKK/YPG erneut gezeigt.

„Wir haben damals auch unseren Verbündeten ein Angebot unterbreitet: Lasst uns gemeinsam die Terroristen beseitigen“, erinnerte Şentop. Doch daran hätten die westlichen Partner kein Interesse gezeigt. Erst danach habe Ankara von seinem Selbstverteidigungsrecht Gebrauch gemacht, unterstrich Şentop.

Türkiye leiste einen wichtigen Beitrag zur globalen Sicherheit und führe daher vielfältige diplomatische Beziehungen, so Şentop. Ankaras weltweites Engagement schließe die Bekenntnis zur NATO aber nicht aus.

Das gelte auch für das Interesse Ankaras am wirtschaftlichen Regionalbündnis der Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit, fügte Şentop hinzu. „Auch andere Länder wie die USA oder Großbritannien engagieren sich in vielen Nicht-NATO-Organisationen, aber niemand stellt ihre Bündnistreue in Frage. Wieder einmal wird mit zweierlei Maß gemessen.“

TRT Deutsch