Österreichs Bundeskanzler Karl Nehammer bei einer Pressekonferenz in Moskau. (Reuters)
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Laut Österreichs Bundeskanzler Karl Nehammer hat der russische Präsident Wladimir Putin „nach wie vor ein Zutrauen in die Verhandlungen“ mit der Ukraine in der Türkei. Dazu kündigte Putin Gespräche mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan an, wie der Bundeskanzler am Montagabend in Moskau vor Journalisten mitteilte.

Nehammer hatte zuvor als erster Regierungschef eines EU-Landes seit dem Kriegsausbruch vor mehr als sechs Wochen mit Putin persönlich gesprochen. Sein Besuch in Moskau erfolgte einen Tag nach einem Telefongespräch mit Präsident Erdoğan über den Ukraine-Krieg.

Von der Lage in der Ukraine habe er jedoch „keinen optimistischen Eindruck“, sagte Nehammer. Die russische Armee bereite eine Offensive in der Ostukraine vor. „Diese Schlacht wird mit Vehemenz geführt werden.“ Deshalb müssten Zivilisten aus den umkämpften Gebieten über humanitäre Korridore in Sicherheit gebracht werden.

Türkei als Vermittler

Als NATO-Mitglied mit guten Beziehungen sowohl zu Kiew als auch zu Moskau war die Türkei vergangenen Monat Gastgeber hochrangiger russisch-ukrainischer Friedensgespräche in Istanbul. Wenige Wochen zuvor hatte eine Verhandlungsrunde zwischen den Außenministern Russlands und der Ukraine in Antalya stattgefunden.

Erdoğan hatte im Anschluss an das Treffen in Istanbul erklärt, dass die Verhandlungen den Bemühungen um eine Beendigung des Krieges einen „bedeutenden Impuls“ gaben. Die Türkei sei überdies bereit, ein Treffen zwischen den Präsidenten beider Kriegsparteien abzuhalten.

TRT Deutsch und Agenturen