NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg / Photo: DPA (dpa)
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Eine Woche vor dem Nato-Gipfel in Litauen ist es offiziell: Bündnis-Generalsekretär Jens Stoltenberg bleibt ein weiteres Jahr im Amt. Der 64-Jährige zeigte sich am Dienstag im Kurzbotschaftendienst Twitter „geehrt durch die Entscheidung der Nato-Verbündeten, meine Amtszeit als Generalsekretär bis zum 1. Oktober 2024 zu verlängern“. US-Präsident Joe Biden, Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) und andere lobten die Führungsstärke des Norwegers, der seit fast neun Jahren an der Nato-Spitze steht.

Biden erklärte in Washington, Stoltenberg habe das „Bündnis durch die größten Herausforderungen für die europäische Sicherheit seit dem Zweiten Weltkrieg geführt“. Baerbock beglückwünschte den Norweger im Namen der Bundesregierung. Er könne sich „auf Deutschland verlassen, während wir weiter Unterstützung für die Ukraine mobilisieren“, erklärte die Ministerin.

Der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba sprach auf Twitter von einer „exzellenten Nachricht“. Harte Zeiten erforderten Führungskraft, und die habe Stoltenberg bewiesen, betonte Kuleba.

Stoltenberg selbst schrieb, der transatlantische Bund zwischen Europa und Nordamerika sorge seit fast 75 Jahren für Frieden und Sicherheit. „In einer gefährlicheren Welt ist unsere Allianz wichtiger denn je“, betonte er.

Die Staats- und Regierungschefs des Bündnisses wollen die Personalentscheidung ab kommender Woche Dienstag auf ihrem zweitägigen Gipfel in der litauischen Hauptstadt Vilnius bestätigen. Weitere Themen des Spitzentreffens sind unter anderem der Beitrittswunsch der Ukraine und der Streit mit der Türkei um die Aufnahme Schwedens. Ihr 75-jähriges Bestehen feiert die Nato dann im Juli 2024 auf einem Gipfel in Washington. Auch dort wird Stoltenberg noch die Diskussionen leiten.

Jens Stoltenberg, ehemaliger norwegischer Regierungschef, hat seit Oktober 2014 das Amt des Nato-Generalsekretärs inne. Ursprünglich plante er, im Herbst auszuscheiden. Jedoch entschied er sich nach dem russischen Überfall auf die Ukraine im Februar 2022, zugunsten des Bündnisses auf einen Wechsel an die Spitze der norwegischen Zentralbank zu verzichten.

Die europäischen Mitgliedstaaten im Bündnis konnten sich aber nicht auf einen Nachfolger oder eine Nachfolgerin verständigen. Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) war deshalb bereits beim Nato-Treffen in Brüssel Mitte Juni vorgeprescht: Da sich keine Alternative zu Stoltenberg abzeichne, sei er „natürlich für eine Verlängerung, zumal ich die Zusammenarbeit schätze“, sagte er.

Als Nachfolger im Gespräch waren unter anderen die dänische Regierungschefin Mette Frederiksen, der niederländische Ministerpräsident Mark Rutte und der spanische Regierungschef Pedro Sánchez.

Die Osteuropäer in der Nato hätten lieber jemanden aus ihren eigenen Reihen, da sie bisher noch nie den Spitzenposten besetzt haben. Auch hier zeichnet sich aber kein Konsenskandidat ab. Deutschland stellte bisher ein einziges Mal den Generalsekretär, von 1988 bis 1994 war dies Manfred Wörner.

Der britische Verteidigungsminister Ben Wallace hatte seine Kandidatur zuletzt als aussichtslos bezeichnet. Von Diplomaten hieß es, die 22 EU-Länder in der Natowollten Großbritannien nicht noch für den Brexit „belohnen“. Dennoch betonte der britische Premierminister Rishi Sunak nun in London, er freue sich auf die fortgesetzte Zusammenarbeit mit Stoltenberg.

Aus Europa kommt traditionell der Nato-Generalsekretär, während die USA den Oberbefehlshaber stellen, den Supreme Allied Commander Europe (Saceur). Diesen Posten hat seit Sommer des vergangenen Jahres der US-General Christopher Cavoli inne.

Der norwegische Ex-Regierungschef Stoltenberg hat seit Oktober 2014 das Amt des Nato-Generalsekretärs inne. Ursprünglich plante er, im Herbst dieses Jahres auszuscheiden, um an die Spitze der norwegischen Zentralbank zu wechseln. Nach dem russischen Überfall auf die Ukraine im Februar 2022 entschied er sich jedoch zugunsten des Bündnisses um.

Jens Stoltenberg, ehemaliger norwegischer Regierungschef, hat seit Oktober 2014 das Amt des Nato-Generalsekretärs inne. Ursprünglich plante er, im Herbst auszuscheiden. Jedoch entschied er sich nach dem russischen Überfall auf die Ukraine im Februar 2022, zugunsten des Bündnisses auf einen Wechsel an die Spitze der norwegischen Zentralbank zu verzichten.

dpa