Der türkische Industrie- und Technologieminister Mustafa Varank hat bei einem offiziellen Besuch in Ungarn die türkisch-ungarischen Beziehungen gelobt. „Wir haben eine enge politische Zusammenarbeit und Koordination im Rahmen internationaler und regionaler Organisationen, insbesondere der NATO, der Europäischen Union, des Europarats und der Organisation Türkischer Staaten“, sagte Varank in einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Ungarns Außen- und Handelsminister Peter Szijjarto am Montag. Varank war im Rahmen des 8. Treffens der türkisch-ungarischen Gemischten Wirtschaftskommission in die ungarische Hauptstadt Budapest gereist.
Die bilateralen Beziehungen zwischen den beiden Ländern hätten in allen Bereichen durch „gegenseitige hochrangige Besuche, etablierte Konsultationsmechanismen und Investitionen enorm an Dynamik gewonnen“. Varank betonte, dass Ungarn einer der wichtigsten Verbündeten Türkiyes in Europa sei. Die Beziehung beschränkten sich dabei nicht nur auf Wirtschaft und Handel.
Türkiye will Verteidigungskooperation mit Ungarn ausbauen
Besonders hervorzuheben sei die Zusammenarbeit im Bereich der Verteidigungsindustrie, die in letzter Zeit stark zugenommen habe, erklärte Varank. So habe Ungarn damit begonnen, einige der im Ausland gekauften gepanzerten Fahrzeuge aus Türkiye zu beziehen. Türkiye wolle weiterhin ein wichtiger Partner Ungarns im Bereich der Verteidigungsindustrie sein, betonte der türkische Minister. Als äußerst ernstzunehmender Akteur im Bereich der unbemannten Luftfahrzeuge könne das Land auch Know-how mit dem „Freund und Verbündeten“ Ungarn teilen.
Im Rahmen des Treffens wurde auch über die Möglichkeit diskutiert, Alternativen zu den in den USA hergestellten HIMARS-Mehrfachraketenwerfersystemen zur Verfügung zu stellen. Varank erklärte, dass Türkiye alternative Produkte herstelle und bereit sei, im Falle eines Bedarfs die notwendige Unterstützung zu leisten.
17 Jan. 2023
TRT Deutsch
Ähnliche Nachrichten

Corona-Krise spaltet Europa: Italien fordert mehr deutsche Solidarität
Die Corona-Krise setzt Südeuropa unter Druck. Insbesondere Italien fordert mehr Hilfe aus Deutschland und kritisiert Berlins ablehnende Haltung, „Corona-Bonds“ freizugeben. Die fehlende Solidarität stelle „eine tödliche Gefahr für die EU“ dar.

„Absolut unzureichend“ – Deutschland nimmt 50 minderjährige Flüchtlinge auf
Die Bundesregierung hat sich zur Aufnahme der ersten 50 minderjährigen Flüchtlinge aus Griechenland durchgerungen – für Kritiker ein „Alibihandeln“. Entgegen fester Zusagen wollen andere EU-Staaten keine Verantwortung mehr übernehmen.
Selbe Kategorie

Szijjarto: Erlaubnis für Koranverbrennung in Schweden „Dummheit“
Ungarns Außenminister Szijjarto hat die Koranschändung vor der türkischen Botschaft in Stockholm kritisiert. Die Erlaubnis dafür bezeichnete er als „Dummheit“. Schweden müsse „anders handeln“, wenn es sich die Unterstützung Ankaras sichern wolle.

Ukraine-Krieg: Warschau will weiter Druck auf Berlin ausüben
Polens Verteidigungsminister hat die deutsche Unterstützung im Ukraine-Krieg als unzureichend kritisiert. Blaszczak forderte in einem Interview weitere Lieferungen von Kampfpanzern. Dazu werde seine Regierung weiter Druck auf Berlin ausüben.
Worüber möchten Sie mehr erfahren?
Beliebt

Rekordzahl: Weltweit über 45 Millionen Binnenflüchtlinge
Eine Rekordzahl von Menschen ist wegen Konflikten und Katastrophen auf der Flucht im eigenen Land. Das Schicksal derer, die vertrieben aber nicht über Grenzen geflüchtet sind, werde international zu wenig beachtet, erklärt eine Hilfsorganisation.