Frankreichs Präsident Emmanuel Macron ist positiv auf das Coronavirus getestet worden. Der 42-Jährige habe zuvor erste Symptome gezeigt, teilte der Élyséepalast am Donnerstag mit. Macron wird sich demnach entsprechend der geltenden Vorschriften für sieben Tage isolieren. Er werde seine Arbeit von zu Hause aus fortführen.
Premierminister Jean Castex werde sich als Kontaktfall ebenfalls isolieren, berichteten französische Medien. Er habe keine Symptome gezeigt, wurde aber dennoch am Morgen getestet.
Macron wollte eigentlich in der kommenden Woche in den krisengeschüttelten Libanon reisen. Er hatte zuletzt gemeinsam mit den Vereinten Nationen eine weitere Konferenz für Hilfsmaßnahmen für das Land organisiert. Dazu, ob und auf wann diese Reise verschoben wird, machte der Élysée zunächst keine Angaben. Auch zu den Symptomen des Präsidenten gab es keine Details.
Aus Kreisen des Präsidentenpalastes hieß es allerdings, dass bei der Regierungssitzung unter Vorsitz von Macron am Mittwoch Abstandsregeln eingehalten worden seien und alle Teilnehmer Masken getragen hätten. Daher gebe es in diesem Zusammenhang keinen Kontaktfall. Macron hatte am Mittwoch außerdem den portugiesischen Regierungschef Antonio Costa in Paris empfangen.
Macron ist nicht der erste Staatschef, der positiv auf das Coronavirus getestet wurde. Auch den US-Präsidenten Donald Trump und den britischen Premierminister Boris Johnson hatte es beispielsweise erwischt. Johnson war im Frühjahr schwer an Covid-19 erkrankt und wurde zeitweise auf der Intensivstation behandelt. Er wünschte Macron auf Twitter gute Besserung. „Tut mir leid zu hören, dass mein Freund Emmanuel Macron positiv auf das Virus getestet wurde“, schrieb er. Auch Trump wurde wegen seiner Covid-19-Erkrankung im Krankenhaus behandelt.
Frankreich ist hart von der Corona-Pandemie getroffen worden. In dem Land mit rund 67 Millionen Einwohnern galten von Ende Oktober bis Anfang der Woche strenge Ausgangsbeschränkungen. Seit Dienstag gilt nur noch eine Art abendliche Ausgangssperre. Die Zahl der Corona-Neuinfektionen waren in den vergangenen Wochen stark zurückgegangen. Allerdings steigen sie seit einiger Zeit wieder leicht. Mehr als 59.000 Infizierte sind in Frankreich bisher gestorben.
17 Dez. 2020
dpa
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