Wegen kritischer Karikaturen über Europa hat Frankreich den russischen Botschafter einbestellt. „Diese Publikationen sind inakzeptabel“, hieß es am Freitag vom französischen Außenministerium. „Wir bemühen uns, einen Gesprächsweg offen zu halten mit Russland, und diese Aktion ist höchst unangemessen“, hieß es weiter.
Auslöser waren mehrere Karikaturen, die die russische Botschaft in Paris auf ihrem Twitter-Konto veröffentlichte und später wieder löschte. Sie zeigen unter anderem Europa als eine Patientin, der die USA und die EU Spritzen setzen, auf denen etwa „Russenfeindlichkeit“, „Neonazismus“, „Covid“ und „NATO“ zu lesen ist. In einer anderen übergriffig gestalteten Zeichnung sind die europäischen Staaten dargestellt, wie sie gemeinsam den USA den Hintern lecken.
Die russische Botschaft in Paris hat seit Beginn des Ukraine-Kriegs mehrfach sogenannte „Presse-Dossiers“ herausgegeben, in denen unzutreffende Darstellungen als Mittel der Kriegspropaganda verbreitet wurden. Das berühmt gewordene Foto einer verletzten Schwangeren in Mariupol sei inszeniert gewesen, hieß es da unter anderem fälschlich. Außerdem war dort die ebenfalls unwahre Behauptung zu lesen, dass Deutschland in der Ukraine biologische Waffen entwickle.
25 März 2022
EU-kritische Karikaturen: Frankreich bestellt russischen Botschafter ein
Frankreich hat Russlands Botschafter wegen EU-kritischer Karikaturen auf dem Botschaftsaccount einbestellt. Die Karikaturen zeigen unter anderem Europa als eine Patientin, die eine Infusion mit „Neonazismus“ erhält - für Paris „inakzeptabel“.
AFP
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