Erdoğan im PBS-Interview (AA)
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Türkiye hofft weiterhin auf eine diplomatische Lösung im Ukraine-Krieg und setzt auf kleinere Schritte zur Annäherung. Ankara arbeite aktuell daran, einen Gefangenenaustausch zwischen Russland und der Ukraine zu vermitteln. „Wir arbeiten jetzt daran, die Geiselkrise zu lösen. Wir unternehmen Schritte, und wir haben einen gewissen Punkt erreicht“, sagte der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan in einem am Montag ausgestrahlten Interview mit dem US-Fernsehsender PBS NewsHour. Insgesamt habe Erdoğan eine positivere Haltung beim russischen Staatschef Wladimir Putin festgestellt: „Ich hatte in Usbekistan ausführliche Gespräche mit Putin. Ich habe festgestellt, dass sie tatsächlich versuchen, die Sache so schnell wie möglich zu beenden.“ Der türkische Präsident habe sowohl gegenüber Russlands Staatschef Putin als auch gegenüber seinem ukrainischen Amtskollegen Wolodymyr Selenskyj betont, dass es „keinen Gewinner in einem Krieg gibt“, und beide Seite zu Verhandlungen eingeladen. Selbstverständlich müsse bei einem Frieden die territoriale Integrität der Ukraine gewahrt werden, betonte Erdoğan. Türkiye verfolge seit Kriegsbeginn eine ausgewogene Politik zwischen Russland und der Ukraine und ziehe es vor, beiden Seiten zuzuhören. „Deshalb hegen wir den ständigen Wunsch, diese Staatschefs zusammenzubringen.“ Das sei Ankara bisher nicht gelungen, „aber ich bin nicht ohne Hoffnung“, fügte Erdoğan hinzu.

TRT Deutsch