Demonstranten vor der Wache des LAPD an einem Protestsonntag gegen den Tod von Andres Guardado. (Reuters)
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Der Hilfssheriff Miguel Vega, der den 18-jährigen Latino Andrés Guardado vor einer Autowerkstatt in Gardena erschossen hat, war laut der eidesstattlichen Aussage eines Whistleblowers Anwärter einer gewalttätigen Gang innerhalb des Sheriff Departments von Compton. Dies berichtete „Spectrum News” am Mittwoch.

Der Anwalt von Miguel Vega reagierte nicht auf eine Bitte um Stellungnahme. Die Anwaltskanzlei, die Guardados Familie vertritt, bestätigte, dass sie den Vorwürfen nachgeht.

Mehr als ein Dutzend Beamte sollen übereinstimmende Tätowierungen haben und dieser Gang angehören, die sich auf dem Revier „die Henker“ nennen, so der Polizeibeamte Art Gonzalez. Gonzalez arbeitete fünf Jahre für das Los Angeles Sheriff Department und reichte im Juni eine Beschwerde gegen die Gang ein. „Ich nenne sie jetzt eine Gang, weil es das ist, was Gangs tun”, sagte Gonzalez.

WhistleblowerGonzalez:Existenz der Gang allgemein bekannt

Der Whistleblower packte aus: Es gebe Partys nach Schießereien, „998 Party“ genannt. Diese fänden statt, um zu feiern, dass der Polizist nach einer Schießerei noch am Leben ist. Behauptungen zufolge sollen die Feiern aber immer dann organisiert worden sein, wenn die Beamten jemanden „tätowiert“ – also getötet – haben. Gonzalez, der fast sechs Stunden lang unter Eid aussagte, behauptete, die Existenz der Gang sei auf dem Revier „allgemein bekannt”. Er selbst sei vom Dienst beurlaubt worden und fürchte nun um sein Leben. Seine Zeugenaussage habe zwei weitere Polizisten dazu inspiriert, ebenfalls auszupacken.

Der 18-jährige Latino Andrés Guardado wurde bei einer Polizeikontrolle im Juni getötet. Nach offiziellen Angaben feuerte ein Beamter in Gardena im Landkreis Los Angeles sechs oder sieben Mal auf Guardado, als dieser aus einer Autowerkstatt floh. Hunderte von Menschen versammelten sich daraufhin, um gegen Guardados Tod zu demonstrieren.

TRT Deutsch