Das US-Justizministerium hat am Freitag nach monatelangen politischen Auseinandersetzungen weitere, mehr als 300.000 Seiten umfassende Unterlagen aus den Ermittlungen gegen den verstorbenen Sexualstraftäter Jeffrey Epstein veröffentlicht. Die Freigabe wurde durch ein neues Gesetz erzwungen. Während die Unterlagen neue, potenziell belastende Details über Ex-Präsident Bill Clinton enthalten, finden sich darin kaum neue Informationen zu Präsident Donald Trump. Es handelt sich zudem nur um eine teilweise Veröffentlichung; die Prüfung weiterer Dokumente soll noch zwei Wochen dauern.
In den Akten finden sich zahlreiche Fotos und Erwähnungen Clintons. Ein Bild zeigt ihn in einem Schwimmbecken mit Epsteins Partnerin Ghislaine Maxwell. Im Gegensatz dazu fielen die neuen Details zu Trump spärlich aus. Sein Name war jedoch in früheren Veröffentlichungen aufgetaucht, etwa auf Passagierlisten von Epsteins Privatflugzeug und in einem Kontaktbuch. Trump, der einst mit Epstein befreundet war, bestreitet, von dessen Verbrechen gewusst zu haben.
Der Veröffentlichung waren Auseinandersetzungen innerhalb der Republikanischen Partei vorausgegangen. Trump hatte sich zunächst gegen das Gesetz zur Freigabe der Akten gewehrt, es aber unter dem Druck seiner eigenen Anhänger unterzeichnet. Einer Umfrage von Reuters/Ipsos zufolge sind nur 44 Prozent der Republikaner mit Trumps Umgang mit der Affäre zufrieden. Das Weiße Haus erklärte am Freitag, die Regierung Trump habe „mehr für die Opfer geleistet als die Demokraten jemals zuvor“.
Frühere Veröffentlichungen von Epstein-Akten hatten bereits Verbindungen zu prominenten Persönlichkeiten wie Prinz Andrew offengelegt, dem wegen der Affäre seine königlichen Titel entzogen wurden. Zudem zahlte die Bank JPMorganJPM.N 290 Millionen Dollar im Rahmen eines Vergleichs an Opfer, weil sie Epstein jahrelang zu ihren Kunden gezählt hatte. Dem Justizministerium zufolge wurden in den Akten mehr als 1200 Opfer identifiziert.
Missbrauch über Jahre
Der Multimillionär Epstein hatte über Jahre einen Missbrauchsring betrieben, dem zahlreiche junge Frauen und Minderjährige zum Opfer fielen. Unter seinen Klienten sollen viele einflussreiche Menschen gewesen sein.
Vor fast 20 Jahren landete der Fall vor Gericht. Epstein bekannte sich zu bestimmten Vorwürfen schuldig. Jahre später wurde der Fall nochmals aufgerollt und der Multimillionär erneut festgenommen. Noch bevor ein mögliches weiteres Urteil gefällt werden konnte, starb der Finanzier 2019 mit 66 Jahren in seiner Gefängniszelle. Im Obduktionsbericht wurde Suizid als Todesursache genannt.


















