Japanische Passanten in Tokio mit Schutzmasken (dpa)
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Der japanische Premierminister Yoshihide Suga hat am Freitag ein speziellen Kabinettsposten ins Leben gerufen, um die soziale Isolation während der Corona-Pandemie zu bekämpfen. Darüber berichtete die Tageszeitung Nikkei Asia am Samstag. Demnach wurde Tetsushi Sakamoto zum neuen Minister für Einsamkeit ernannt.

Der Mangel an sozialen Kontakten während der Pandemie habe dazu geführt, dass sich die Menschen zunehmend gestresst und einsam fühlen, so der Bericht. Die Corona-Maßnahmen seien für den erneuten Anstieg der japanischen Selbstmorde seit elf Jahren verantwortlich.

Ältere Bürger werden in Japan dazu angehalten, zu Hause zu bleiben und Menschenansammlungen oder enge Kontakte zu vermeiden. Frauen und junge Menschen seien jedoch ebenfalls betroffen, sagt Suga. Insbesondere Frauen fühlten sich zunehmend isoliert und seien mit steigenden Selbstmordraten konfrontiert. Aus diesem Grund sei eine umfassende Strategie nötig.

Sakamoto soll eine behördenübergreifende Kommunikation ermöglichen. Geplant sind Gesprächsrunden mit Interessengruppen und anderen Akteuren, um weitere Schritte zu planen.

Großbritannien hatte 2018 als erstes Land der Welt einen Minister für Einsamkeit ernannt. In Großbritannien haben vor allem ältere Menschen ein Isolationsproblem. In Japan hingegen ist die Einsamkeit über verschiedene Altersgruppen hinweg ein Problem.

TRT Deutsch