Archivbild: Westjordanland (Reuters)
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Mehrere hundert israelische Friedensaktivisten haben am Samstag mit einem Marsch im südlichen Westjordanland dagegen protestiert, dass viele Palästinenser dort von Wasserquellen abgeschnitten seien. Die Demonstranten hatten einen Wassercontainer dabei, um ihn an einem Brunnen zu füllen und Palästinenser in der Region zu versorgen.
Hintergrund des Marschs war auch, dass es südlich von Hebron am Dienstag zu einem Angriff mutmaßlicher israelischer Siedler auf eine palästinensische Ortschaft gekommen war. Dabei hatte ein dreijähriger Palästinenser Kopfverletzungen erlitten. Sechs israelische Tatverdächtige wurden anschließend festgenommen.
Unter den Demonstranten war auch der Abgeordnete Mossi Raz von der linksliberalen Meretz-Partei. „Wir werden nicht aufgeben und nicht schweigen, bis das Grundrecht auf Wasser allen zurückgegeben wird“, sagte er der Nachrichtenseite ynet am Samstag.
Israel hatte 1967 im Sechstagekrieg unter anderem das Westjordanland und Ost-Jerusalem besetzt. Dort leben heute mehr als 600.000 israelische Siedler in mehr als 200 illegalen Siedlungen. Die Palästinenser beanspruchen das Gebiet als Teil eines künftigen eigenen Staates. Im Westjordanland leben neben israelischen Siedlern knapp drei Millionen Palästinenser.
Menschenrechtsorganisationen wie Amnesty International und Betselem werfen Israel vor, die Palästinenser bei der Wasserverteilung zugunsten der israelischen Siedler zu diskriminieren. In vielen ländlichen Gebieten hätten Palästinenser nur rund 20 Liter Wasser pro Kopf zur Verfügung.

dpa