Christchurch, Neuseeland, 15. März 2020: Ein Polizist steht in der Nähe der Al-Noor-Moschee, die 2019 von einem rechtsextremen Terroristen angegriffen wurde. Den 51 Opfern der Anschläge wurde ein landesweiter Gedenktag gewidmet. Aufgrund der Corona-Krise mussten die Gedenkveranstaltungen dieses Jahr abgesagt werden.  (AP)
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Die offizielle Untersuchung der Terroranschläge von Christchurch verzögert sich wegen der Corona-Auflagen in Neuseeland. Ursprünglich sollte der Bericht am 30. April erscheinen, nun ist er für den 31. Juli geplant, wie Innenministerin Tracey Martin am Mittwoch ankündigte. Bei dem Terroranschlag auf zwei Moscheen im März 2019 hatte ein 29 Jahre alter Rechtsextremist aus Australien 51 Menschen getötet und Dutzende verletzt.

Die Untersuchungskommission soll klären, wie es zu der Tat kommen konnte, wie der Mann an die Waffen kam und auch die Arbeit der Sicherheits- und Geheimdienstbehörden unter die Lupe nehmen. Nach Ermittlerangaben arbeitet das Team während des Corona-Ausnahmezustands aus der Ferne weiter, kommt aber derzeit nicht an Informationen heran, die besonders gesichert sind. Während der Pandemie gelten in Neuseeland wie in vielen Ländern der Welt Beschränkungen für Arbeit und Alltag.

Im Prozess um die Anschläge von Christchurch hatte sich der Attentäter im März per Videoschalte schuldig bekannt. Ein weiterer Gerichtstermin steht am 1. Mai an, aber wann das Urteil verkündet wird, ist noch unklar. Der Richter hatte deutlich gemacht, er möchte, dass die Angehörigen der Opfer bei der Verkündung dabei sein können. Das ist erst möglich, wenn die Beschränkungen in der Viruskrise weiter gelockert werden - das könnte allerfrühestens am 11. Mai passieren.

Das Attentat vom 15. März 2019 war das blutigste Gewaltverbrechen in der jüngeren Geschichte des Pazifikstaates. Dem Rechtsterroristen droht lebenslange Haft.

dpa