Das Präsidialamt der Ukraine bestätigt: Neun russische Soldaten wurden im Tausch gegen Bürgermeister Fedorow freigelassen (Archivbild) (dpa)
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Der am 11. März von russischen Soldaten entführte Bürgermeister der südukrainischen Stadt Melitopol ist nach ukrainischen Angaben im Austausch gegen neun junge russische Soldaten freigekommen. Im Gegenzug für die Freiheit von Bürgermeister Iwan Fedorow habe die Ukraine neun russische Soldaten im Alter von 20 und 21 Jahren freigelassen, sagte die Sprecherin des ukrainischen Präsidialamtes, Dascha Sariwna, am Mittwochabend.

Selenskyj „froh, mit einem lebenden Mann zu sprechen“ „Das sind im Grunde Kinder, Rekruten, die laut dem russischen Verteidigungsministerium gar nicht in der Ukraine sind“, sagte die Sprecherin über die freigelassenen Russen. „Aber die ganze Welt sieht erneut, dass sie dort sind.“ Zuvor war im Messengerdienst Telegram ein Video veröffentlicht worden, in dem der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj bei einem Telefonat mit Bürgermeister Fedorow zu sehen ist. Er sei „froh, mit einem lebenden Mann zu sprechen“, sagt Selenskyj darin. Fedorow dankt Selenskyj in dem Video dafür, „dass Sie mich nicht im Stich gelassen haben“. Er brauche noch „ein bis zwei Tage“, um sich zu erholen. Danach stehe er Selenskyj „zur Verfügung, um zu unserem Sieg beizutragen“.

Scholz und Macron um Hilfe gebeten Fedorow war am Freitag vergangener Woche aus einem Krisenzentrum in der zwischen Mariupol und Cherson gelegenen Stadt Melitopol verschleppt worden. Nach Angaben des ukrainischen Parlaments hatte der Bürgermeister sich geweigert, „mit dem Feind zu kooperieren“. Selenskyj hatte nach der Entführung Fedorows bei Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron um Hilfe bei der Befreiung des Lokalpolitikers gebeten. Am Sonntag meldeten die ukrainischen Behörden die Entführung des Bürgermeisters von Dniprorudne. Die EU verurteilte die Entführungen als „Angriff auf die demokratischen Institutionen der Ukraine“.

AFP