Nahostkrieg: Ägypten baut Feldlazarett für Verwundete aus Gaza / Photo: AA (AA)
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Ägypten lässt zur Behandlung palästinensischer Verletzter aus dem Gazastreifen nahe der gemeinsamen Grenze ein Feldlazarett errichten. Doch für die Palästinenser in Gaza ist es aufgrund der israelischen Besatzung unmöglich, die Enklave zu verlassen.

Das Feldlazarett werde hinter einem staatlichen Krankenhaus im Ort Scheich Suwaid gebaut, sagte ein ägyptischer Regierungsvertreter der Deutschen Presse-Agentur am Donnerstag. Der Ort im Norden der Sinai-Halbinsel liegt etwa 15 Kilometer vom Grenzübergang Rafah entfernt. Das Feldlazarett werde mindestens über 300 Betten verfügen, berichtete die Zeitung „Al-Masri Al-Jum“ unter Berufung auf medizinische Kreise.

Ägypten stelle auch das Krankenhaus zur Verfügung, erklärte Ortsvertreter Salih Abu Huli. Die Zahl der verfügbaren Betten nannte er nicht. „Das Krankenhaus Scheich Suwaid ist bereit, die Verwundeten zu empfangen, und ist mit allen medizinischen Geräten für akute und Notfall-Operationen ausgestattet.“ Es würden ärztliche Teams bereitstehen, wenn die Verletzten den Gazastreifen zur Behandlung in Ägypten verlassen dürften, erklärte er weiter.

Nach Angaben von Mohammed Abdel Fadil Schuscha, Gourverneur im Nord-Sinai, wurden auch andere Krankenhäuser der Provinz auf die Behandlung von Palästinensern aus dem Gazastreifen vorbereitet.

Israel hatte am 17.Oktober das Al-Ahli-Krankenhaus in Gaza angegriffen. Dabei wurden nach örtlichen Angaben mindestens 500 Menschen getötet. Es war der bisher tödlichste Angriff seit Wiederbeginn der israelischen Angriffe auf den Gazastreifen. Das Gesundheitssystem in Gaza soll derweil zusammengebrochen sein.

Mehr als 8000 Palästinenser durch Israels Angriffe getötet

Israel hatte zuletzt die Versorgung des Gazastreifens mit Wasser, Lebensmitteln, Treibstoff und Strom gestoppt und zugleich massive Luftangriffe gestartet. Die israelische Regierung plant nun einen Großangriff mit Bodentruppen. Der rund 40 Kilometer lange und etwa sechs bis zwölf Kilometer breite Küstenstreifen gilt als eines der am dichtesten besiedelten Gebiete der Welt. Etwa 2,4 Millionen Menschen leben dort.

Die im Gazastreifen regierende Hamas startet am 7. Oktober die „Operation Al-Aqsa-Flut”. Nach Angaben der Widerstandsorganisation reagierten die Kämpfer damit auf die israelischen Übergriffe auf die Al-Aqsa-Moschee und die zunehmende Gewalt der illegalen Siedler gegen Palästinenser. Erklärtes Ziel ist aber auch die Aufhebung der israelischen Belagerung.

Nach Angaben der Behörden in Gaza wurden dort seit dem 7. Oktober insgesamt 8005 Menschen getötet, darunter mehr als die Hälfte Frauen und Kinder. 20.242 weitere wurden demnach verletzt. In Israel verloren rund 1400 Menschen ihr Leben, wie israelische Sicherheitskreise berichten. 5431 weitere seien verletzt worden.

TRT Deutsch und Agenturen