23.08.2022, Russland, Moskau: Der russische Ideologe Alexander Dugin, Politikwissenschaftler und ehemaliger Professor an der Staatlichen Universität Moskau, spricht während der Abschiedszeremonie für seine Tochter Darja Dugina. (dpa)
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Der russische Präsident Wladimir Putin hat die bei einem Anschlag getötete Journalistin und Kriegsunterstützerin Darja Dugina posthum mit dem Tapferkeitsorden ausgezeichnet. Gewürdigt wurde nach Angaben des Kremls ihre „Tapferkeit und Hingabe bei der Erfüllung ihrer professionellen Aufgabe“. Dugina, Tochter des ultranationalistischen Philosophen Alexander Dugin, war am Sonntag durch einen Autobombe getötet worden. Quellen im Sicherheitsapparat sagten der Agentur Tass, dass der Anschlag wirklich der Tochter (29) gegolten habe, nicht dem Vater. Der russische Inlandsgeheimdienst FSB teilte am Montag angebliche Ermittlungsergebnisse mit, wonach eine Ukrainerin im Auftrag Kiewer Geheimdienste Dugina ermordet haben soll. Danach sei sie mit ihrer Tochter nach Estland ausgereist. Die Ukraine bestreitet jede Verantwortung für den Anschlag. Experten verwiesen auf zahlreiche Ungereimtheiten in den angeblichen Beweisen, die der FSB vorlegt. Der estnische Außenminister Urmas Reinsalu wies die Behauptung einer Flucht der angeblichen Attentäterin in sein Land zurück. Nach gegenwärtiger Einschätzung des Außenamts in Tallinn handele es sich um russische Propaganda, sagte er im estnischen Rundfunk. US-Regierung kennt Täter und Motiv „wirklich nicht“ Die US-Regierung hat eigenen Angaben zufolge keine genauen Informationen über die Hintergründe des Mordanschlags auf die russische Kriegsunterstützerin Darja Dugina in Moskau. „Wir wissen nicht wirklich, wer dahinter steckt und was das Motiv gewesen sein könnte“, sagte der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrats, John Kirby, am Montag dem Nachrichtensender CNN. Es habe keine direkte Kommunikation mit der von Russland beschuldigten ukrainischen Regierung gegeben. Kiew sei aber „sehr transparent“ gewesen, als es jegliche Beteiligung abgestritten hatte. Dugina, die als Verfechterin von Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine galt, war in der Nacht zum Sonntag im Alter von 29 Jahren gestorben, als ihr Auto unweit von Moskau explodierte. Russland macht für das Attentat ukrainische Geheimdienste verantwortlich. Kiew hat allerdings jegliche Beteiligung zurückgewiesen.

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