Der palästinensische UN-Botschafter Riyad Mansour hat die Länder verurteilt, die die jahrzehntelangen israelischen Gräueltaten gegen Palästinenser ignorieren. Bedauerlicherweise beginne die „Geschichte für einige Politiker erst, wenn Israelis getötet werden“, sagte Mansour.
Seine Äußerungen erfolgten im Vorfeld einer Dringlichkeitssitzung des UN-Sicherheitsrates, die am Sonntag hinter verschlossenen Türen stattfand. Dort wurde der jüngste Ausbruch palästinensisch-israelischer Gewalt diskutiert, nachdem die Hamas eine Operation in den besetzten Gebieten startete.
Der palästinensische Gesandte rief den Sicherheitsrat auf, sich auf die Beendigung der israelischen Besatzung zu konzentrieren. Mansour ist Vertreter der Palästinensischen Autonomiebehörde im Westjordanland.
Obwohl die USA versucht hatten, eine gemeinsame Erklärung zur Verurteilung der Hamas zu verabschieden, endete die Sitzung des Sicherheitsrates ohne Übereinkunft.
Weder die Palästinensische Autonomiebehörde noch Israel nahmen an der geschlossenen Sitzung teil. Beide Seiten sind derzeit keine Mitglieder des UN-Sicherheitsrates.
Es sei nicht angebracht, Israel zu erlauben, seine schrecklichen Entscheidungen zu wiederholen, erklärte Mansour. Jetzt sei die Zeit gekommen, Israel klarzumachen, dass es seinen Kurs ändern muss. Es gebe einen Weg zum Frieden, der ohne das Leben von Palästinensern und Israelis zu opfern, möglich sei.
Nach Ansicht des palästinensischen UN-Botschafters hätten Israels Blockade des Gazastreifens und wiederholte Angriffe ihr Ziel verfehlt. Sie hätten weder die militärischen Kapazitäten der Hamas zerstört noch Sicherheit gebracht. Stattdessen hätten sie der Zivilbevölkerung im Gazastreifen furchtbares Leid zugefügt, so Mansour.
Viele Mitglieder des Sicherheitsrats seien der Überzeugung, dass eine Zweistaatenlösung der einzige Weg sei, um diesen Konflikt endgültig zu lösen, so Lana Zaki Nusseibeh, Vertreterin der Vereinigten Arabischen Emirate. Die Beziehungen der Vereinigten Arabischen Emirate zu Israel hatten sich zuletzt im Rahmen eines Abkommens normalisiert.
Shtayyeh: „Atmosphäre des Hasses“
Die internationale Unterstützung für Israel ermutige das Land zu weiteren Verbrechen, sagte der palästinensische Ministerpräsident Mohammad Shtayyeh am Sonntag.
„Die gesamte Verantwortung“ für das Geschehene liege bei Israel, betonte Shtayyeh. Das Land habe eine „Atmosphäre des Hasses, der Gewalt und der Anstiftung geschaffen und internationales Recht verletzt“.
Die im Gazastreifen regierende Hamas hatte am Samstag die „Operation Al-Aqsa-Flut“ gestartet. Nach Angaben der Organisation reagieren die Kämpfer damit auf die israelischen Übergriffe auf die Al-Aqsa-Moschee und die zunehmende Gewalt der Siedler. Hamas-Kämpfer feuerten Hunderte Raketen ab und stießen auf dem Land-, Luft- und Seeweg auf die von Israel besetzten Gebiete vor.