Nach Tod von Helfern in Gaza: Spannungen zwischen Polen und Israel/ Photo: AFP (AFP)
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Nach dem Tod eines polnischen Mitarbeiters der Hilfsorganisation World Central Kitchen bei einem israelischen Luftangriff im Gazastreifen ist ein Streit zwischen Warschau und der israelischen Regierung entbrannt. Der polnische Regierungschef Donald Tusk kritisierte am Mittwoch die Reaktion seines israelischen Amtskollegen Benjamin Netanjahu auf den Vorfall sowie eine Äußerung des Botschafters Jakov Livne. Er betonte, dass die überwiegende Mehrheit der Polen sich mit Israel solidarisch gezeigt habe. „Heute stellen Sie diese Solidarität auf eine harte Probe. Der tragische Anschlag auf die Freiwilligen und Ihre Reaktion wecken verständliche Wut“, schrieb Tusk auf der Plattform X.

Am Dienstag waren durch einen Luftangriff der israelischen Armee sieben Mitarbeiter von World Central Kitchen getötet worden, darunter der polnische Staatsbürger Damian Sobol. Netanjahu hatte in einer Videobotschaft gesagt, Israel sei für den Luftangriff verantwortlich. Er sprach von einem „tragischen Fall eines unabsichtlichen Treffers unserer Streitkräfte gegen Unschuldige im Gazastreifen“ und erklärte, so etwas passiere im Krieg.

Der israelische Botschafter Jakov Livne wiederum hat in Polen nach dem Tod des Freiwilligen mit Antisemitismus-Vorwürfen eine Welle der Empörung ausgelöst. Livne bezog sich dabei auf einen Post des Oppositionspolitikers Krzysztof Bosak von der rechtsradikalen Konfederacja auf der Plattform X. Bosak hatte darauf hingewiesen, dass der von Israel angegriffene Konvoi als humanitäre Hilfe gekennzeichnet war. „Offenbar ist es das Ziel der israelischen Führung, humanitäre Organisationen zu terrorisieren und die Hungersnot unter den Palästinensern zu vergrößern“, schrieb Bosak, „Das hat einen Namen: Kriegsverbrechen.“

TRT Deutsch und Agenturen