Ein Absperrband der britischen Polizei, aufgenommen in der Nähe eines mutmaßlichen Tatortes. / Photo: DPA (dpa)
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Ein britischer Rechtsextremist ist am Freitag wegen der versuchten Ermordung eines Asylbewerbers zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt worden. Ein Gericht in London sah es als erwiesen an, dass der 32-jährige Callum Ulysses Parslow im April vergangenen Jahres versucht hatte, einen Asylbewerber aus Ostafrika zu erstechen. Der Richter Ian Dove sagte, es handele sich „zweifellos um einen Terroranschlag”. Die Tat sei durch die „rechtsextreme Ideologie weißer Vorherrschaft” motiviert gewesen.

Parslow, der auf seinem Unterarm ein Tattoo der Unterschrift Adolf Hitlers trägt, wurde zu einer Haftstrafe von mindestens 22 Jahren und acht Monaten verurteilt. Der Rechtsextremist hatte sich im Internet ein Messer gekauft und war zu einem ländlichen Hotel in Mittelengland gefahren, um „einen der Migranten aus dem Ärmelkanal” zu erstechen, weil er „wütend und frustriert” war, wie er vor Gericht aussagte.

Kurz nach seiner Tat hatte er im Onlinedienst X erklärt, er habe gerade seinen „Dienst für England geleistet”, indem er versucht habe, sein Opfer „auszulöschen”. Laut Staatsanwalt Tom Storey fand die Polizei in der Wohnung des Täters ein zweites Messer, eine Axt, eine rote Armbinde mit einem Hakenkreuz und mehrere Ausgaben von Hitlers „Mein Kampf”.

Im vergangenen Jahr waren über 36.800 Menschen auf Booten aus dem Norden Frankreichs irregulär nach Großbritannien gelangt. Viele von ihnen sind in Hotels untergebracht, eine Maßnahme, die von Anti-Migrations-Parteien wie Reform UK heftig kritisiert wird. Die neue Labour-Regierung hat versprochen, die Zahl der Hotels, die für die Unterbringung von Asylbewerbern genutzt werden, zu reduzieren.

AFP