Archivbild. 15.09.2021, USA, Washington: Simone Biles, Turnerin aus den USA, sagt während einer Anhörung des Senats über den Bericht des Generalinspekteurs zum Umgang des FBI mit der Larry-Nassar-Untersuchung auf dem Capitol Hill aus. (dpa)
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Mit Weltstar Simone Biles als prominentestem Missbrauchsopfer streben Dutzende Turnerinnen in den USA eine Forderung gegen das FBI über mehr als eine Milliarde US-Dollar an. Wie die US-Nachrichtenagentur AP am Mittwoch berichtete, soll die Behörde damit Schadenersatz für ihr Versagen im Fall Larry Nassar zahlen. Die Turnerinnen werfen dem FBI vor, nicht schon 2015 bei Bekanntwerden der ersten Vorwürfe von sexuellem Missbrauch durch den ehemaligen Arzt der Turnerinnen und der Michigan State University gehandelt zu haben. „Wenn das FBI einfach seinen Job gemacht hätte, hätte Nassar gestoppt werden können, bevor er jemals die Chance hatte, hunderte Mädchen inklusive mir zu missbrauchen“, sagte Samantha Roy, eine ehemalige Turnerin der Universität von Michigan. Bezug nehmend auf die kalifornische Anwaltskanzlei Manly, Stewart & Finaldi, die sich auf Fälle von sexuellem Missbrauch spezialisiert hat, sollen rund 90 Opfer die Milliardenforderung anstreben. Ob bereits Klage eingereicht wurde, blieb zunächst offen. Ermittlungen wurden erst 2016 aufgenommen Die Ermittlungen waren erst 2016 aufgenommen worden. Gegen Nassar waren insgesamt drei Urteile mit Strafen von insgesamt bis zu 175 Jahren Gefängnis verhängt worden. Er hatte sich in den Verfahren schuldig bekannt. Im November 2021 hatten die Nassar-Opfer von einem Gericht in Indianapolis eine Entschädigung von 380 Millionen Dollar (337 Millionen Euro) zugesprochen bekommen. Das Urteil beendete einen mehrjährigen Rechtsstreit zwischen dem US-Turnverband sowie dem Nationalen Olympischen und Paralympischen Komitee auf der einen und den Opfern auf der anderen Seite. 2018 hatte die Michigan State University bereits eine Entschädigung von 500 Millionen Dollar zugesagt. Nassar hatte dort Medizin gelehrt und soll dort die meisten der bekannten Missbräuche begangen haben.

dpa