Marokko: Rettungskräfte sitzen auf der Ladefläche eines Fahrzeug in der Provinz Al Haouz. Foto: Wang Dongzhen/XinHua/dpa / Photo: AP (AP)
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Donnerstag, 14.09.2023

7:22 Uhr: Hilfstransport des DRK abgesagt

Ein für diesen Donnerstag geplanter Hilfstransport des Deutschen Roten Kreuzes in die marokkanischen Erdbebengebiete ist abgesagt worden. „Aus Gründen, auf die wir und auch unsere Partner der Rotkreuz- und Rothalbmondbewegung keinen Einfluss haben, wurden kurzfristig neue Regularien und Vorschriften bekanntgegeben, die den Start des Flugzeugs am heutigen Tag unmöglich machen“, hieß es in einer Mitteilung des DRK. Diese Entwicklungen würden zutiefst bedauert, weil die Menschen vor Ort nach dem schweren Erdbeben dringend Hilfe benötigten.

Marokko, Marrakesch: Die Tür eines ehemaligen Hauses steht inmitten von Trümmern. Foto: Mosa'ab Elshamy/AP/dpa (AP)

Bisher hat das nordafrikanische Land offiziell nur Unterstützung aus vier Ländern akzeptiert. „Es ist wichtig, dass in Zeiten wie diesen Hilfe allein nach dem Maß der Not geleistet wird und humanitäre Arbeit von allen Seiten unterstützt wird“, betonte eine Sprecherin des DRK. Daher werde mit Hochdruck daran gearbeitet, die kurzfristig entstandene Verzögerung zu beseitigen.

Vom Flughafen Leipzig/Halle sollte am Donnerstagmorgen eine Maschine mit insgesamt 36,6 Tonnen Hilfsgütern - darunter mehr als 3000 isolierende Bodenmatten und 550 Familienzelte - abheben.

6:01 Uhr: Isolierten Dörfern fehlt es am Nötigsten

In vielen Bergdörfern der Katastrophengebiete in Marokko mangelt es auch Tage nach dem schweren Erdbeben weiter an notwendigen Dingen zum Überleben. Noch immer haben Helfer nicht alle Dörfer im schwer getroffenen Atlasgebirge erreichen können. Rettungskräfte werfen daher Hilfspakete aus Flugzeugen ab. Um die Lieferungen zu beschleunigen, organisieren zunehmend junge Freiwillige aus dem ganzen Land die Verteilung von Hilfsgütern für viele Berggemeinden, denen das Nötigste fehlt.

Ein Mann fotografiert Hilfsgüter in der Provinz Al Haouz mit seinem Smartphone. Foto: Wang Dongzhen/XinHua/dpa (AP)

Derweil koordinieren laut dem britischen Sender BBC immer mehr junge Aktivisten die Verteilung von Hilfsgütern für die notleidenden Menschen in den schwer betroffenen und abgelegenen Bergdörfern des Landes. Milch, Windeln und Bettzeug würden in Menschenketten weitergereicht und in Lastwagen verladen, deren Ladung für die Dörfer im Atlasgebirge bestimmt sei, hieß es. In vielen Gebieten würden die Bedürftigen so schneller versorgt als über offizielle Hilfswege.

Die Bemühungen, die Straßen von Felsbrocken zu befreien, gingen wegen der andauernden Gefahr durch Steinschläge in einigen Gebieten nur langsam voran, berichtete ein dpa-Reporter am Mittwoch. Es seien zwar schon Mengen an Decken und Lebensmitteln in die Katastrophenregion geliefert worden. Viele der isolierten Menschen bitten die Behörden und Helfer jedoch um Zelte zum Schutz vor der bitteren Kälte nachts.

Al Haouz Rettungskräfte behandeln ein Opfer. Foto: Wang Dongzhen/XinHua/dpa (AP)

Nach Angaben des marokkanischen Innenministeriums wurden bisher 2946 Tote und 5674 Verletzte gezählt. Es wird jedoch befürchtet, dass die Zahlen steigen. Die Hoffnung, Überlebende zu finden, ist inzwischen verschwindend gering.

dpa