Liveblog zum Ukraine-Krieg: Explosion an Staudamm – War es Sabotage? / Photo: AFP (AFP)
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18:43 Uhr MEZ – Moskau meldet Tod von 71 russischen Soldaten

In einem seltenen Schritt hat die russische Armee am Dienstag den Tod von 71 ihrer Soldaten bei Einsätzen zur Abwehr ukrainischer Angriffe bekanntgegeben. „Seit drei Tagen hat das ukrainische Regime eine lange versprochene Offensive in verschiedenen Abschnitten der Front gestartet“, sagte Russlands Verteidigungsminister Sergej Schoigu. „Insgesamt wurden 71 Soldaten getötet und 210 verletzt.“ Moskau gibt nur selten Verluste in den eigenen Reihen bekannt.

18:02 MEZ – UN-Sicherheitsrat soll wegen Damm tagen

Die Zerstörung des Kachowka-Staudamms im Süden der Ukraine soll noch am Dienstag den UN-Sicherheitsrat in New York beschäftigen. Eine Dringlichkeitssitzung sei für 16 Uhr (22 Uhr MESZ) anberaumt worden, teilten Diplomatenkreise der Deutschen Presse-Agentur mit. Der ukrainische Präsident Selenskyj beantragte einer Quelle zufolge, virtuell bei der Veranstaltung sprechen zu dürfen.

Die Bundesregierung hat nach der Zerstörung eines Staudamms im Süden der Ukraine Hilfe angekündigt. In einer Mitteilung des Technischen Hilfswerks hieß es: „Derzeit bereiten THW-Kräfte Hilfsgütertransporte für den ukrainischen Katastrophenschutz (DSNS) vor.“ Unter den möglichen Hilfsgütern seien Wasserfilter und Stromerzeuger, die in dem betroffenen Gebiet dringend benötigt würden.

17:39 MEZ – Östliche Nato-Länder rufen zu Geschlossenheit gegen Russland auf

Die Staatsoberhäupter von neun östlichen Nato-Ländern haben ihre Unterstützung für die Ukraine bekräftigt.

Rumäniens Präsident Klaus Iohannis erklärte, die östlichen Nato-Länder stünden in der vordersten Linie und spürten daher die negativen Auswirkungen des von Russland entfesselten Krieges besonders stark. Umso wichtiger sei für sie daher ein gemeinsames Ziel zum Schutz und zur Abschreckung gegenüber dem Feind an der Nato-Ostgrenze.

13:06 Uhr MEZ – Atombehörde: Keine „unmittelbare Gefahr“ für AKW Saporischschja

Nach der Zerstörung des südukrainischen Kachowka-Staudamms besteht laut Internationaler Atomenergiebehörde (IAEA) keine unmittelbare Gefahr für das nordöstlich gelegene Atomkraftwerk Saporischschja. In dem von Russland besetzten AKW würden jedoch Maßnahmen zum Weiterbetrieb der Kühlsysteme getroffen, die normalerweise mit dem aufgestauten Wasser gespeist werden, sagte IAEA-Chef Rafael Grossi am Dienstag in Wien.

„IAEA-Experten am Atomkraftwerk Saporischschja beobachten die Situation genau“, teilte IAEA-Chef Rafael Grossi auf Twitter mit. „Keine unmittelbare Gefahr am Kraftwerk.“ Auch ein Sprecher des russischen Atomkonzerns Rosenergoatom sagte der Agentur Interfax, dass das AKW, das ebenso wie der Kachowka-Staudamm am Fluss Dnipro liegt, nicht betroffen sei.

12:20 Uhr MEZ – Scholz: Angriff auf Staudamm „neue Dimension“ des Ukraine-Kriegs

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) sieht in der teilweisen Zerstörung des Kachowka-Staudamms in der ukrainischen Region Cherson eine „neue Dimension“ des Ukraine-Kriegs. Die Beschädigung des Damms sei etwas, „das zu der Art und Weise passt, wie Putin diesen Krieg führt", sagte Scholz beim WDR-Europaforum. Es sei eine Entwicklung, „die wir mit Sorgfalt und mit Sorge betrachten".

11:59 Uhr MEZ – Ukraine wirft Russland vor UN-Gericht Terrorismus vor

Die Ukraine hat Russland vor dem höchsten Gericht der Vereinten Nationen wegen der Zerstörung des Nowa-Kachowka-Staudamms im Süden des Landes Staatsterrorismus vorgeworfen. Der ukrainische Sonderbotschafter Anton Korynevych sprach am Dienstag vor dem Internationalen Gerichtshof in Den Haag von einem gezielten Anschlag, der die Sicherheit der Bevölkerung bedrohe und zu schweren Umweltschäden führen könne. „Russlands Taten sind die eines terroristischen Staates.“ Moskau wiederum beschuldigt die Ukraine, hinter der Sprengung des Staudamms zu stecken.

11:27 Uhr MEZ – Ukraine berichtet von mehr als 20 Raketen auf Kiew

Die Ukraine hat nach Angaben der städtischen Militärverwaltung von Kiew einen neuen russischen Luftangriff auf die Hauptstadt abgewehrt. In der Nacht zum Dienstag seien mehr als 20 Raketen auf die Stadt abgefeuert worden, teilte der Leiter der Behörde, Serhij Popko, im Messaging-Dienst Telegram mit. Alle seien jedoch von der Luftabwehr abgefangen worden. Nach ersten Erkenntnissen gab es auch durch herabfallende Trümmerteile keine Opfer.

11:10 Uhr MEZ – EU-Ratspräsident schockiert über Explosion

Bestürzt zeigte sich auch EU-Ratspräsident Charles Michel. „Schockiert über den beispiellosen Angriff auf den Nowa-Kachowka-Staudamm“, schrieb er auf Twitter. „Die Zerstörung ziviler Infrastruktur gilt eindeutig als Kriegsverbrechen - und wir werden Russland und seine Stellvertreter zur Rechenschaft ziehen.“ Er werde das Thema beim nächsten EU-Gipfel Ende Juni aufbringen und mehr Hilfe für die überfluteten Gebiete vorschlagen.

11:08 Uhr MEZ – Nato-Generalsekretär: Zerstörung an Staudamm ungeheuerlich

Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg hat die Zerstörung eines wichtigen Staudamms im Süden der Ukraine verurteilt. Der Vorfall gefährde Tausende Zivilisten und verursache schwere Umweltschäden, schrieb Stoltenberg am Dienstag auf Twitter. „Dies ist eine ungeheuerliche Tat, die einmal mehr die Brutalität von Russlands Krieg in der Ukraine demonstriert.“

8:49 Uhr MEZ – Ukraine und Russland: Wasserkraftwerk von Nowa Kachowka zerstört

Nach einer schweren Explosion am wichtigen Staudamm im südukrainischen Nowa Kachowka ist das angrenzende Wasserkraftwerk nach Angaben beider Kriegsparteien zerstört. Es sei „offensichtlich“, dass eine Reparatur nicht möglich sei, sagte der von Russland eingesetzte Bürgermeister Wladimir Leontjew am Dienstag im russischen Staatsfernsehen.

7:33 Uhr MEZ – Nach Staudamm-Beschädigung: Selenskyj ruft Sicherheitsrat ein

Nach mutmaßlichen Explosionen an einem wichtigen Staudamm im von Russland besetzten Teil der Südukraine hat Präsident Wolodymyr Selenskyj eine Notfall-Sitzung des nationalen Sicherheitsrats einberufen. Das teilte der Sekretär des Rats, Olexij Danilow, am Dienstagmorgen auf Twitter mit. Zuvor hatte die Ukraine den russischen Besatzern vorgeworfen, den Damm in der Region Cherson auf der südlichen Seite des Flusses Dnipro gesprengt und damit möglicherweise schwere Überschwemmungen in Kauf genommen zu haben.

Befürchtet wird, dass der Bruch des Staudamms in der umkämpften Region Cherson zu massiven Überschwemmungen führt. Nach Angaben der örtlichen Behörden sind etwa 16.000 Menschen in der „kritischen Zone“ zuhause.

Moskau dementierte das und sprach von ukrainischem Beschuss, der die Schäden am Kachowka-Staudamm ausgelöst haben soll. Die Darstellungen beider Seiten ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.

3:06 Uhr MEZ – Landesweiter Luftalarm in Ukraine - Explosionen in Kiew zu hören

In der Nacht zum Dienstag hat es Berichten zufolge erneut landesweit Luftalarm in der Ukraine gegeben. In den frühen Morgenstunden waren in verschiedenen Bezirken der Hauptstadt Kiew heftige Explosionen zu hören, wie „Ukrajinska Prawda“ berichtete. Laut Militärverwaltung und Bürgermeister Vitali Klitschko sei die Luftabwehr aktiviert worden, so das Internetportal.

Agenturen