Im Fall eines mutmaßlichen Millionenbetrugs bei Windparkprojekten hat der Libanon laut einem Bericht einen flüchtigen Verdächtigen an Deutschland ausgeliefert. Der 64-jährige Deutsche sei am Samstag per Linienflug nach Frankfurt am Main gebracht und dort festgenommen worden, berichtete der „Spiegel“ am Sonntag. Gegen den früheren Finanzchef der betrügerischen Firma lagen demnach zwei Haftbefehle wegen gewerbs- und bandenmäßigem Betrugs vor.
In dem Fall hatte die Staatsanwaltschaft im niedersächsischen Osnabrück im April vier Verdächtige aus einer Unternehmerfamilie im Emsland und deren Umfeld festnehmen lassen. Sie sollen geplant haben, große institutionelle Anleger wie Versicherungen durch den Weiterverkauf fingierter Windprojekte zu schädigen. Der „Spiegel“ nannte nun die Größenordnung von rund einer halbe Milliarde Euro.
Laut Staatsanwaltschaft nutzten die Beschuldigten im Alter zwischen damals 23 und 65 Jahren massenhaft gefälschte Urkunden, um Käufer über die Realisierungschancen von ihnen entwickelter Windparkprojekte zu täuschen. Opfer suchten sie demnach europaweit. Der Hauptverdächtige wurde in einer Suite eines Berliner Nobelhotels gefasst.
Die Ermittlungen der Abteilung für organisierte Kriminalität bei der Staatsanwaltschaft in Osnabrück richten sich nach früheren Angaben gegen insgesamt sieben Beschuldigte. Zwei Verdächtigen wurde auch Bestechung vorgeworfen. Sie sollen versucht haben, auf diesem Weg in den Besitz ausländischer Diplomatenpässe zu kommen, um Immunität vor strafrechtlicher Verfolgung zu erlangen.
AFP
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