31.01.2022, USA, New York: Blick in den Saal während der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen über die Abhaltung einer Sitzung abstimmt. / Photo: DPA (dpa)
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Israel will nach Angaben der Vereinten Nationen das Visum für die UN-Koordinatorin für humanitäre Angelegenheiten in den palästinensischen Gebieten, Lynn Hastings, nicht verlängern. Die UN sei von den israelischen Behörden darüber informiert worden, dass Hastings Visum nicht über das Ablaufdatum hinaus verlängert werde, sagte Guterres' Sprecher Stéphane Dujarric am Freitag in New York. Israel wirft Hastings vor, im aktuellen Konflikt zwischen Israel und der Hamas parteiisch zu sein.

UN-Generalsekretär António Guterres hatte die Kanadierin im Dezember 2020 zur stellvertretenden Sondergesandten für den Friedensprozess im Nahen Osten und humanitären Koordinatorin vor Ort für das Westjordanland und den Gazastreifen ernannt. Ihr Visum für Israel läuft den Angaben zufolge noch in diesem Monat ab.

Social-Media-Attacken auf UN-Koordinatorin „völlig inakzeptabel“

Guterres habe weiterhin „volles Vertrauen“ in Hastings, sagte der UN-Sprecher. Er wollte keine Angaben dazu machen, ob Hastings, die derzeit von Jerusalem aus arbeitet, ersetzt werden oder künftig von einem anderen Einsatzort aus arbeiten soll. Einige öffentliche Attacken gegen Hastings im Onlinedienst X (vormals Twitter) seien „völlig inakzeptabel“, sagte der UN-Sprecher.

UN-Koordinatorin Lynn Hastings (Reuters)

Das israelische Außenministerium hatte Hastings Ende Oktober auf X kritisiert und erklärt, sie sei weder „unparteiisch“ noch „objektiv“.

Auch andere UN-Vertreter wurden seit Beginn des Konflikts zwischen Israel und der Hamas von israelischen Vertretern kritisiert. Israels UN-Botschafter Gilad Erdan forderte beispielsweise wiederholt den Rücktritt von Guterres. Ende Oktober kündigte er an, Israel werde UN-Gesandten keine Visa mehr erteilen. Anderen UN-Vertretern warf er vor, „Lügen zu verbreiten“.

TRT Deutsch und Agenturen