Die irakische Provinz Kirkuk hat die Wiedereinführung der türkischen Sprache im amtlichen Schriftverkehr beschlossen. / Photo: AA (AA)
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Die irakische Provinz Kirkuk hat beschlossen, die türkische Sprache wieder im offiziellen Schriftverkehr zu verwenden. Damit soll das verfassungsmäßige Recht der turkmenischen Minderheit in der Region geschützt werden. Das Gouverneursamt von Kirkuk teilte am Donnerstag mit, dass Türkisch neben Arabisch und Kurdisch, den beiden Amtssprachen des Irak, auch auf Briefköpfen und Siegeln offizieller Einrichtungen verwendet wird.

Dieser Beschluss wurde in Reaktion auf ein Schreiben des Vorsitzenden der turkmenischen Fraktion im irakischen Parlament, Erşat Salihi, an den Gouverneur von Kirkuk, Rakan al-Dschabouri, gefasst. In diesem Schreiben wurde die Verwendung der türkischen Sprache, die die Muttersprache der Turkmenen ist, auf Schildern, in der Korrespondenz und auf Siegeln offizieller Institutionen gefordert.

Türkische Sprache war im Irak lange Zeit eingeschränkt

Die Turkmenen stellen neben den Arabern und Kurden die größte ethnische Gruppe im Irak dar. Sie leben hauptsächlich in den nördlichen Provinzen des Landes, wie Kirkuk, Mosul, Erbil und Diyala. Nach dem Zerfall des Osmanischen Reiches verblieben sie, ähnlich wie die Turkmenen in Syrien, außerhalb der Grenzen der Türkischen Republik. Die Turkmenen unterhalten jedoch enge Beziehungen zur Schutzmacht Türkiye.

Im Jahr 1930 wurde Türkisch erstmals in der ölreichen Provinz Kirkuk als Amtssprache eingeführt. Nach dem irakischen Militärputsch im Jahr 1958 wurde jedoch der Gebrauch der türkischen Sprache eingeschränkt. Auch das Baath-Regime unterdrückte die Verwendung dieser Sprache und ihrer Sprecher. Die Einführung und Anerkennung der türkischen Sprache war deshalb eine der dringendsten Forderungen der türkischen Gemeinschaften im Irak.

TRT Deutsch