Symbolbild: Missbrauch (dpa)
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In Indien sorgt der Fall einer jungen Frau für Empörung, die Opfer einer Gruppenvergewaltigung wurde und danach in Neu Delhi öffentlich auf der Straße zur Schau gestellt und gedemütigt wurde. Nach dem Verbrechen an der 21-jährigen Mutter eines zwei Jahre alten Kindes wurden elf Verdächtige festgenommen, wie die indische Polizei am Freitag mitteilte. Unter den Beschuldigten seien auch mehrere Frauen. Der Gruppenvergewaltigung im Stadtbezirk Shahdara sei ein Nachbarschaftsstreit vorausgegangen, sagte R. Sathiyasundaram von der Polizei in Neu Delhi der Nachrichtenagentur AFP. Alle Festgenommenen, darunter zwei Minderjährige, gehören demnach derselben Familie an. Nach Angaben des Opfers wurde es von Mitgliedern dieser Familie verschleppt und dann von mehreren Männern und Minderjährigen vergewaltigt, während Frauen aus der Familie die Täter anstachelten.

Geschlagen und öffentlich zur Schau gestellt Danach sei die junge Frau mit Stöcken geschlagen und auf der Straße zur Schau gestellt worden, teilte der Polizeivertreter weiter mit. In Videos in Online-Netzwerken, deren Echtheit zunächst nicht überprüft werden konnte, war eine junge Frau zu sehen, deren Gesicht mit Tinte geschwärzt war und deren Haare abgeschnitten worden waren. Sie wird von einer Menge hin und her gestoßen und angeschrien. Die Videos würden nun ausgewertet, um weitere Beteiligte festzustellen und festzunehmen, kündigte die Polizei an. Das Opfer erhalte psychologische Unterstützung. Medienberichten zufolge war die Gruppenvergewaltigung ein Racheakt. Demnach hatte ein 16-Jähriger Suizid begangen, nachdem die junge Frau seine Avancen zurückgewiesen hatte. Grausame Verbrechen an Frauen in Indien sorgen immer wieder für Bestürzung. Nach dem Tod einer Studentin infolge einer Gruppenvergewaltigung in New Delhi im Jahr 2012 waren in Indien die Strafen für Vergewaltigung und Gruppenvergewaltigung verschärft worden. Der indischen Polizei wird vorgeworfen, nicht genug gegen solche Gewalttaten zu unternehmen und Gewalt gegen Frauen zu verharmlosen.

AFP