Die dringend benötigte Hilfe für Erdbebenopfer in Nordsyrien aus Türkiye wird durch beschädigte Straßen erschwert. Die Lage an den Wegen zum einzigen offenen Grenzübergang Bab al-Hawa verzögere die Lieferung humanitärer Hilfe, sagten UN-Quellen der Deutschen Presse-Agentur. Aus der Gegend des Grenzübergangs hieß es, einige Hauptstraßen auf dem Weg zur Grenze hätten durch die Beben Risse oder andere Schäden erlitten.
Bab al-Hawa ist der letzte von einst vier Grenzübergängen, über den Hilfen auch in die Teile Syriens gelangen können, die nicht vom Regime kontrolliert werden. Hilfsgüter, die über die Hauptstadt Damaskus ins Land kommen, werden vom Machthaber Baschar al-Assad verteilt. Es gab mehrfach Berichte darüber, dass die Regime sich daran selbst bereichert, etwa durch den Verkauf ans eigene Volk. Oder dass bei der Verteilung Gebiete übergangen werden, die der Machthaber als verfeindet betrachtet. Der Grenzübergang gilt deshalb als Lebensader für die Menschen im Nordwesten.
In Syrien war nach Protesten gegen das Assad-Regime 2011 ein Bürgerkrieg ausgebrochen, in dem viele ausländische Staaten eingriffen und in dem über ein Jahrzehnt mehr als 350.000 Menschen getötet wurden. Das Assad-Regime beherrscht inzwischen wieder rund zwei Drittel des zersplitterten Landes. Die Erdbeben-Katastrophe traf im Norden Gebiete unter verschiedener Kontrolle, was Helfern die Arbeit zusätzlich erschwert.
dpa
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