15.05.2021, Palästinensische Autonomiegebiete, Gaza-Stadt: Rauch steigt aus dem Al-Jalaa-Gebäude auf, in dem verschiedene internationale Medien untergebracht sind, darunter auch die Associated Press (AP) und der Nachrichtensender Al-Dschasira (AJ), kurz nach einem israelischen Luftangriff. AP und AJ haben entsetzt auf die Zerstörung des Hochhauses mit ihren Büros im Gazastreifen bei einem israelischen Luftangriff reagiert. (dpa)
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Der türkische Kommunikationsdirektor Fahrettin Altun hat den israelischen Luftangriff auf das Al-Jalaa-Mediengebäude im Gazastreifen aufs Schärfste verurteilt. In dem Haus befanden sich unter anderem die Büros der US-Nachrichtenagentur Associated Press (AP) und des Nachrichtensenders Al-Jazeera.

Der Angriff auf die beiden Büros sei ein „Schlag gegen die Pressefreiheit“, sagte Altun in einem Tweet auf seinem offiziellen Account am Samstag. Die „niederträchtigen Angriffe Israels“ auf die Pressezentren seien lediglich ein Mittel, um die „Massaker zu vertuschen“.

Präsidentensprecher İbrahim Kalın schloss sich der Verurteilung der „grenzenlosen israelischen Aggression“ an. Der Angriff auf das Mediengebäude sei ein „weiteres Kriegsverbrechen in den palästinensischen Gebieten“.

Israel hatte bereits vergangene Woche die türkische Presse und Journalisten ins Visier genommen und ihre Arbeit beschränkt. Medieneinrichtungen weltweit verurteilten die Taten.

UN-Generalsekretär Guterres „zutiefst beunruhigt“

UN-Generalsekretär António Guterres zeigte sich derweil „bestürzt“ über die Zunahme ziviler Opfer der israelischen Angriffe im Gazastreifen und kritisierte ebenfalls den israelischen Angriff auf das Al-Jalaa-Gebäude. Guterres sei „zutiefst beunruhigt“ über die Zerstörung eines Gebäudes, das auch von internationalen Medien genutzt worden war, erklärte sein Sprecher Stéphane Dujarric am Samstag in New York.

„Der Generalsekretär erinnert alle Seiten daran, dass jeder wahllose Angriff auf Zivilisten und Medien gegen das Völkerrecht verstößt und um jeden Preis vermieden werden muss“, so Dujarric.

Israels Luftangriffe auf den Gazastreifen starteten, nachdem Palästinenser in Ostjerusalem gegen die gerichtliche Zwangsräumung ihrer Wohnungen im besetzten Viertel Scheich Dscharrah protestiert hatten. Die anschließende Stürmung der Al-Aqsa-Moschee durch israelische Polizisten auf Betende und die Übergriffe rechtsextremer Israelis und Siedler gegen Palästinenser sorgten daraufhin für eine Welle der Gewalt in der Region.

Israel besetzte Ostjerusalem während des arabisch-israelischen Krieges 1967 und annektierte 1980 völkerrechtswidrig die gesamte Stadt.

TRT Deutsch