Im Schifa-Krankenhaus im Gazastreifen sind nach Angaben des Gesundheitsministeriums sieben Neugeborene wegen mangelnder Versorgung während der israelischen Angriffe gestorben. / Photo: Reuters (Reuters)
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Während die israelische Armee ihr Angriffe auf Gaza weiter fortsetzt, wird die Lage in den Krankenhäusern dort immer dramatischer. Im Schifa-Krankenhaus im Norden des abgeriegelten Küstenstreifens starben nach Angaben des Gesundheitsministeriums sieben Neugeborene, weil Sauerstoffgeräte nicht mehr betrieben werden können. Das Fehlen von Treibstoff für Stromgeneratoren habe insgesamt zum Tod von 34 Patienten geführt, teilte das Gesundheitsministerium in Gaza am Montag mit.

Das UN-Nothilfebüro OCHA hatte am Morgen noch von zwölf Toten seit dem Totalausfall des Stroms am Samstag berichtet - darunter zwei zu früh geborene Babys. Das UN-Büro berief sich dabei auf das Gesundheitsministerium der Palästinensischen Autonomiebehörde in Ramallah.

Demnach waren 36 weitere Frühchen, die auf Brutkästen und damit auf Strom angewiesen sind und mehrere Dialysepatientinnen und -patienten wegen des Stromausfalls in akuter Lebensgefahr. Der letzte Generator, der noch Strom lieferte, sei am 11. November mangels Treibstoff ausgefallen, hieß es in dem Bericht.

Der letzte Generator war nach UN-Angaben mangels Treibstoff am Samstag ausgefallen. Auf dem Krankenhausareal verwesten rund 100 Leichen, die nicht beerdigt werden könnten, berichtete OCHA weiter unter Berufung auf das Gesundheitsministerium in Ramallah.

Den Angaben zufolge herrschen verheerende hygienische Zustände. Auf den Stationen sammelten sich medizinische Abfälle, die nicht sachgerecht entsorgt werden könnten, hieß es. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation WHO befinden sich mehr als 2000 Menschen in der Schifa-Klinik, darunter vermutlich mehr als 600 Patienten und rund 1500 Vertriebene.

Israel stoppte nach dem 7. Oktober die Versorgung des Gazastreifens mit Wasser, Lebensmitteln, Treibstoff und Strom startete zugleich massive Luftangriffe. Anschließend drangen Bodentruppen in den dicht besiedelten Küstenstreifen ein.

Humanitäre Hilfslieferungen werden von Israel behindert. Mehr als eine Million Menschen wurden gezwungen, in den Süden zu flüchten. Viele Krankenhäuser mussten ihren Betrieb wegen anhaltender Angriffe und fehlender Energie einstellen. UN-Organisationen bezeichnen die humanitäre Lage vor Ort als katastrophal.

TRT Deutsch und Agenturen