Gaza-Krieg: Berichte über Vergewaltigungen von Palästinenserinnen / Photo: DPA (dpa)
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Sieben vom UN-Menschenrechtsrat ernannte Experten haben eine unabhängige Untersuchung mutmaßlicher Übergriffe israelischer Soldaten auf palästinensische Frauen und Mädchen gefordert. Es gebe „glaubwürdige Vorwürfe ungeheuerlicher Menschenrechtsverletzungen“ durch israelische Soldaten an Palästinenserinnen im Gazastreifen und im besetzten Westjordanland, erklärten die sieben Sachverständigen am Montag. Israel wies die Vorwürfe als „abscheuliche und unbegründete Behauptungen“ zurück.

Die Experten zitierten Berichte über Frauen, die seit Beginn des israelischen Vernichtungskrieges „willkürlich im Gazastreifen hingerichtet“ worden seien, „oft zusammen mit Familienmitgliedern, einschließlich ihrer Kinder“. Hunderte palästinensische Frauen und Mädchen seien willkürlich festgenommen worden und „unmenschlicher und erniedrigender Behandlung“ ausgesetzt worden, darunter Schlägen und der Verweigerung von Menstruationsprodukten, Nahrung und Medikamenten.

Besonders beunruhigt zeigten sich die Experten über Hinweise auf „vielfältige Formen sexueller Übergriffe“ darunter Berichte über Vergewaltigungen von mindestens zwei weiblichen Gefangenen, während andere „von männlichen israelischen Armeeoffizieren nackt ausgezogen und durchsucht“ worden seien.

Die Experten forderten eine „unabhängige, unparteiische, schnelle, gründliche und wirksame Untersuchung“ der Vorwürfe und forderten Israel zur Zusammenarbeit auf.

Die israelische Vertretung in Genf sagte, die Experten seien „von ihrem Hass auf Israel und nicht von der Wahrheit motiviert“. Die israelischen Behörden hätten keine Beschwerden erhalten.

Israels Vernichtungskrieg in Gaza

Israel hatte nach dem 7. Oktober die Versorgung des Gazastreifens mit Wasser, Lebensmitteln, Treibstoff und Strom gestoppt und zugleich massive Luftangriffe gestartet. Anschließend drangen Bodentruppen in den dicht besiedelten Küstenstreifen ein. Humanitäre Hilfslieferungen werden von Israel behindert. Fast zwei Millionen Menschen wurden gezwungen, in den Süden zu flüchten. Nun droht aber auch dort an der Grenze zu Ägypten ein Großangriff Israels.

Nach palästinensischen Angaben wurden in Gaza seit dem 7. Oktober mehr als 29.000 Menschen getötet und Zehntausende verletzt. Die Zahl könnte weit höher sein, da noch viele Tote unter den Trümmern liegen und nicht geborgen werden können. Beim Großteil der Getöteten handelt es sich laut örtlichen Berichten um Frauen und Kinder.

TRT Deutsch und Agenturen