Die Angriffe dauern seit dem 7. Oktober aus der Luft und auf dem Landweg an. / Photo: AA (AA)
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Die G7-Außenminister haben vor dramatischen Folgen eines möglichen israelischen Bodenangriffs in Rafah im Süden des Gazastreifens gewarnt. Nach einem Treffen am Rande der Münchner Sicherheitskonferenz am Samstag teilte der italienische Vorsitzende Antonio Tajani mit, die G7-Außenminister seien „tief besorgt über die möglicherweise verheerenden Folgen einer weiteren umfassenden Militäroperation Israels in diesem Gebiet für die Zivilbevölkerung“.

Die G7-Außenminister forderten demnach „dringende Maßnahmen zur Bewältigung der katastrophalen humanitären Krise in Gaza, insbesondere der Not der 1,5 Millionen Zivilisten, die in Rafah Zuflucht suchen“. Die Gewährleistung eines vollständigen, schnellen, sicheren und ungehinderten humanitären Zugangs zum Gazastreifen habe absolute Priorität. Alle Seiten müssten ungehinderte humanitäre Unterstützung für Zivilisten ermöglichen, einschließlich Nahrungsmitteln, Wasser, medizinischen Gütern, Treibstoff, Unterkünften, Telekommunikation und Zugang für humanitäre Helfer. Die G7-Außenminister seien besorgt werden der „Gefahr einer gewaltsamen Vertreibung palästinensischer Zivilisten aus Gaza“, hieß es in der Mitteilung weiter.

Zu den G7-Ländern der wirtschaftsstarken Demokratien gehören neben Deutschland und Italien auch Frankreich, Japan, Kanada, die USA und Großbritannien.

Israel bereitet derzeit einen Großangriff auf die an Ägypten angrenzende Stadt Rafah vor. In dem Ort im Süden des Palästinensergebiets haben Hunderttausende Binnenflüchtlinge Schutz gesucht. Die Pläne für eine Ausweitung der israelischen Angriffe in der überfüllten Stadt stoßen international auf große Kritik.

Netanjahu hatte der Armee am Freitag den Befehl erteilt, einen Großangriff auf Rafah vorzubereiten. (AA)

Israels Vernichtungskrieg in Gaza

Israel hatte nach dem 7. Oktober die Versorgung des Gazastreifens mit Wasser, Lebensmitteln, Treibstoff und Strom gestoppt und zugleich massive Luftangriffe gestartet. Anschließend drangen Bodentruppen in den dicht besiedelten Küstenstreifen ein. Humanitäre Hilfslieferungen werden von Israel behindert. Fast zwei Millionen Menschen wurden gezwungen, in den Süden zu flüchten. Nun droht aber auch dort an der Grenze zu Ägypten ein Großangriff Israels.

Nach palästinensischen Angaben wurden in Gaza seit dem 7. Oktober mehr als 28.700 Menschen getötet und Zehntausende verletzt. Die Zahl könnte weit höher sein, da noch viele Tote unter den Trümmern liegen und nicht geborgen werden können. Beim Großteil der Getöteten handelt es sich laut örtlichen Berichten um Frauen und Kinder.

TRT Deutsch und Agenturen