Ein Widerstandskämpfer der Nationalen Widerstandsbrigaden der Demokratischen Front zur Befreiung Palästinas (DFLP) in Gaza-Stadt (23. Mai 2021). Photo: AFP (AFP)
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Alle Widerstandsgruppen im Gazastreifen beteiligen sich unabhängig ihrer politischen Ausrichtung gemeinsam an dem Verteidigungskampf gegen Israel. Neben der Hamas und des Palästinensischen Islamischen Dschihad (PIJ) befinden sich in dem Bündnis unter anderem auch die marxistischen Gruppen Volksfront zur Befreiung Palästinas (PFLP) sowie die Demokratische Front zur Befreiung Palästinas (DFLP), wie die Sprecher bereits kurz nach dem 7. Oktober mitteilten.

So war der bewaffnete Flügel der PFLP (Märtyrer-Abu-Ali-Mustafa-Brigaden) und jener der DFLP (Nationale Widerstandsbrigaden) bereits an der Operation „Al-Aksa-Flut“ beteiligt. DFLP-Mitglieder sollen einen israelischen Wachposten und eine Kommandogruppe attackiert und den Sperrzaun um Gaza durchbrochen haben. Beide Gruppen sollen zudem bereits Dutzende Mitglieder im Kampf gegen Israel verloren haben, berichtete ein DFLP-Sprecher der „Jungen Welt“ Anfang November.

„Wir können die Siedler nicht als Zivilisten betrachten“

Der DFLP-Vorsitzende Fathi Alkulaib betonte nach dem 7. Oktober im Flüchtlingslager Dschabaliya, der Widerstand gegen die Unterdrückung und die Besatzung sei für Palästinenser immer Pflicht. Die Situation habe sich jedoch in den vergangenen Jahren weiter verschärft. Er machte dabei auf die illegale Siedlungspolitik Israels aufmerksam. Die Zahl der Siedler im Westjordanland sei von rund 75.000 im Jahr 1993 auf aktuell rund 800.000 angestiegen – etwa 165.000 davon seien bewaffnet. Zudem habe es allein im vergangenen Jahr um die 800 Angriffe auf Palästinenser gegeben, teilte Alkulaib mit. „Wir können daher die Siedler nicht als einfache Zivilisten betrachten.“

Alle politischen Organisation hätten angesichts der israelischen Invasion die Pflicht zum Widerstand, sagte Alkulaib. Die Hamas sei lediglich die größte Gruppe im Widerstandskampf. Alkulaib betonte darüber hinaus, die Aufdeckung von israelischen Kriegsverbrechen sei eine der Hauptaufgaben der DFLP. Besondere Sorgen bereiteten ihm die rund 5000 palästinensischen Gefangenen in israelischer Administrativhaft. Ihnen seien Besuche, Strom und Lebensmittel verweigert worden. Darunter seien 50 Frauen und 160 Kinder, acht davon in Haft geboren. „Dutzende in Haft gestorbene Palästinenser werden seit Jahrzehnten in Kühlhäusern verwahrt und nicht zur Bestattung an ihre Familien übergeben“, beklagte Alkulaib.

Gemeinsamer Kampf für einen Staat Palästina

Die DFLP strebe dennoch einen raschen Frieden an, aber keinen, „der uns von den USA und Israel unter ihren Bedingungen vorgesetzt wird“, so der DFLP-Chef. Ziel sei ein Staat Palästina in den Grenzen von 1967 mit Jerusalem als Hauptstadt. Vor diesem Hintergrund müsse man die Operation „Al-Aksa-Flut“ betrachten. Die DFLP arbeite mit den „übrigen nationalen und islamischen Fraktionen“ zusammen, um den „Besatzern Widerstand zu leisten“. Seit dem israelischen Angriff auf Dschenin im Frühjahr 2023 leiste die DFLP „zusammen mit dem Rest unseres heldenhaften Volkes Widerstand auf dem Feld“. Die DFLP ruft alle Araber zum bewaffneten Kampf gegen Israel auf. „Wir sagen jedem ehrenwerten und freien Menschen: Mobilisiert! An alle, die Waffen besitzen: Gehen Sie ins Feld, um diesem Besatzer zu widerstehen.“

TRT Deutsch