9. September 2023: Die Menschen verbrachten nach dem Unglück die Nacht auf den Straßen. / Photo: AFP (AFP)
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Nach dem schweren Erdbeben in Marokko ist die Zahl der Todesopfer auf mindestens 1037 gestiegen. Das teilte das Innenministerium des nordwestafrikanischen Landes am Samstagmorgen mit. Demnach liegt die Zahl der Verletzten aktuell bei 1204. Es wird davon ausgegangen, dass die Zahl der Opfer noch steigt.

Aus vielen verschiedenen Provinzen wurden Tote gemeldet. Dem Innenministerium zufolge sind die meisten Schäden außerhalb der Städte entstanden, betroffene Gebiete konnten teils noch nicht erreicht werden. Die marokkanische Nachrichtenseite Hespress berichtete unter Berufung auf das Innenministerium, lokale und nationale Streitkräfte und der Zivilschutz setzten alle Mittel ein, um notwendige Hilfe zu leisten und die Schäden zu begutachten.

Erdbebenstärke bei mindestens 6,8

Bilder und Videos aus sozialen Netzwerken in der Nacht zum Samstag und am frühen Morgen zeigen zerstörte Gebäude in Städten und auf den Straßen sitzende Menschen. Medienberichten zufolge wurden auch historische Wahrzeichen beschädigt.

Die US-Erdbebenwarte USGS teilte mit, das Beben habe eine Stärke von 6,8 gehabt und sich in einer Tiefe von 18,5 Kilometern gut 70 Kilometer südwestlich von Marrakesch und 60 Kilometer nordöstlich der Stadt Taroudant ereignet. Das Epizentrum habe im Atlasgebirge gelegen. Das Geofon des Helmholtz-Zentrums Potsdam gab die Stärke des Bebens um 23.11 Uhr Ortszeit mit 6,9 an. Kurze Zeit später meldete die US-Behörde ein Nachbeben der Stärke 4,9.

9. September 2023: Zahlreiche Häuser wurden bei dem Unglück zerstört. (AFP)

Türkiye und Deutschland bekunden Solidarität

Türkiye und Deutschland sprachen Marokko ihre Solidarität aus. „Wir stehen unseren marokkanischen Brüdern und Schwestern an diesem schweren Tag mit allen Mitteln zur Seite“, schrieb der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan auf der Plattform X.

Bundeskanzler Olaf Scholz teilte auf X: „Das sind schlimme Nachrichten aus Marokko. In diesen schweren Stunden sind unsere Gedanken bei den Opfern des verheerenden Erdbebens.“

Baerbock sprach von „schrecklichen Bildern“ nach dem Erdbeben. „Wir trauern gemeinsam mit den Menschen in Marokko um die Opfer des furchtbaren Erdbebens.“

Letztes großes Erdbeben vor 19 Jahren

Erdbeben in Nordafrika sind relativ selten. 1960 hatte sich laut dem Sender Al Arabiya in der Nähe von Agadir ein Beben der Stärke 5,8 ereignet, bei dem Tausende Menschen ums Leben kamen. Das letzte große Erdbeben erschütterte Marokko 2004 mit einer Stärke von 6,4. Mehr als 600 Menschen kamen ums Leben.

Die Bilder rufen Erinnerungen hervor an das schwere Erbeben Anfang Februar im Südosten von Türkiye und in Syrien. Allein in Türkiye starben dabei und an den Folgen der Naturkatastrophe nach offiziellen Angaben mehr als 50.000 Menschen.

TRT Deutsch und Agenturen