Zahlreiche Demonstranten haben am Mittwochabend am Terminal 5 des Hauptstadtflughafens BER in Schönefeld gegen die Abschiebung Asylsuchender nach Afghanistan protestiert. Ein Teil der Demonstranten blockierte dabei Zufahrtsstraßen, ein anderer Teil gelangte nach Angaben der Polizeiinspektion Flughafen auf das Betriebsgelände am Südostrand Berlins. Angemeldet waren der Polizei zufolge 50 bis 75 Personen, allerdings seien am Abend rund 350 erschienen; etwa 150 von ihnen seien auf das Betriebsgelände vorgedrungen.
Zu den Protesten aufgerufen hatte der Flüchtlingsrat Brandenburg, der für Mittwochabend mit einer Sammelabschiebung nach Afghanistan gerechnet hatte. Offiziell bestätigt wurde das jedoch nicht. Nach Angaben eines dpa-Reporters waren Sprechchöre zu hören. Redner kritisierten, durch Abschiebungen nach Afghanistan würden Menschenrechte mit Füßen getreten. Auf Plakaten forderten die Demonstranten, die Abschiebung zu stoppen.
Laut Polizei gab es bei den Protesten weder Angriffe auf Beamte noch Festnahmen. Es seien aber eine Reihe von Platzverweisen ausgesprochen worden. Vor einem Gebäude sei es außerdem zu einer Rangelei zwischen Demonstranten und Polizisten gekommen. Insgesamt sei aber alles friedlich geblieben, sagte ein Polizeisprecher am späten Abend. Der Protest sei gegen 21.45 Uhr beendet gewesen, nachdem das Flugzeug mit den abzuschiebenden Personen abgehoben hatte.
8 Apr. 2021
Demonstranten protestieren gegen Abschiebungen nach Afghanistan
Um gegen die Abschiebung von Asylsuchenden nach Afghanistan zu demonstrieren, haben sich hunderte Demonstranten am Berliner Hauptstadtflughafen gesammelt. Redner kritisierten, durch diese Abschiebungen würden Menschenrechte mit Füßen getreten.
dpa
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