Ein Arbeiter reinigt das Foyer im CIA-Hauptquartier in Langley im US-Bundesstaat Virginia. (dpa)
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Einem am Dienstag veröffentlichten Bericht zufolge hat der US-Geheimdienst CIA Dutzende Informanten im Ausland verloren. Die Enthüllung der US-Zeitung New York Times (NYT) zeigen auf, dass eine große Anzahl Spionen und Informanten in den letzten Jahren getötet, gefangen genommen oder enttarnt wurde. Gegnerische Geheimdienste in Russland, China, Iran und Pakistan machten Jagd auf die US-Geheimdienstmitarbeiter, zitierte die Times am Dienstag aus einem internen CIA-Memo. CIA-Mitarbeiter „unterschätzen Gegner und sind eingerostet“ Der Erfolg der gegnerischen Geheimdienste sei zum Teil auf ihre immer ausgefeilteren Technologien zurückzuführen. Zum Teil seien CIA-Mitarbeiter etwa mithilfe von biometrischen Scans und Gesichtserkennungstools aufgespürt worden. In einigen anderen Fällen sei die Identität ermittelt worden. Die CIA-Fallbearbeiter seien deshalb aufgefordert worden, Wege zur Umgehung dieser Technologien zu finden und ihre Rekruten zu überprüfen. Zudem würden die Mitarbeiter insbesondere darauf hingewiesen, ihre Gegner nicht zu unterschätzen. Ehemalige Beamte sagten gegenüber der NYT, das Problem der CIA liege bei der geänderten Priorisierung seit dem 11. September 2001. Der Geheimdienst sei bei der Rekrutierung von Informanten aus ausländischen Regierungen „eingerostet“. Zu lange habe sich die CIA auf die Terrorismusbekämpfung konzentriert - und andere Bereiche vernachlässigt. Pakistan nutzt erfolgreich Doppelagenten für Desinformation Anstatt US-Informanten zu töten oder gefangen zu nehmen, haben laut den Enthüllungen einige ausländische Regierungen sie zu Doppelagenten gemacht. Anschließend sei die CIA mit Desinformationen versorgt worden. Insbesondere Pakistan habe dafür eine ausgeprägt gute Fähigkeit gezeigt, so die Quellen gegenüber der NYT. Dieser Umstand stelle aktuell ein sehr großes Problem dar, schreibt die US-Zeitung. Denn der Aufbau von Netzwerken in Pakistan sei nach der Taliban-Machtübernahme in Afghanistan unerlässlich geworden. Es werde zudem immer wichtiger werden, mehr über Pakistans Verbindungen zur Taliban-Regierung und zu extremistischen Organisationen in der Region zu erfahren. Die CIA stehe nun erneut unter Druck, ein Netzwerk von Informanten in Pakistan aufzubauen und zu unterhalten - in einem Land, das offenbar inzwischen in der Lage ist, genau solche Netzwerke aufzudecken und zu zerschlagen. Auch sei es bei der aktuellen Verschiebung des internationales Machtgefüges und im Wettbewerb mit China und Russland wichtiger denn je, Spionagenetzwerke aufzubauen und solche Quellen zu schützen, warnt der Bericht.

TRT Deutsch