Archivbild. 26.01.2021, Australien, Sydney: Ein indigener Darsteller während einer morgendlichen Räucherzeremonie im Barangaroo Reserve am „Australia Day“. Australische Ureinwohner haben sich erleichtert gezeigt, nachdem die Regierung Wiedergutmachung für Menschenrechtsverletzungen angekündigt hatte. (dpa)
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Australische Ureinwohner haben sich erleichtert gezeigt, nachdem die Regierung Wiedergutmachung für Menschenrechtsverletzungen angekündigt hatte. Ab März 2022 können Aborigines der so genannten Stolen Generations (gestohlenen Generationen) einen Antrag stellen und eine einmalige Zahlung von 75.000 australischen Dollar (47.000 Euro) erhalten, wie Premierminister Scott Morrison am Donnerstag zugesagt hatte.

„Ich habe gleichzeitig geweint und gelacht“, sagte die 78-jährige Eileen Cummings am Freitag dem australischen Sender ABC. Viele Aborigines hätten sehr lange für diesen Tag gekämpft.
Cummings war als Vierjährige aus dem Siedlungsgebiet Arnhemland ihren Eltern weggenommen und auf die Insel Croker Island in eine methodistische Mission gebracht worden. Der Staat hatte zwischen 1910 und 1970 die Kinder von Tausenden Aborigines entführt, um sie in Heimen und christlichen Missionen nach den Vorstellungen weißer Einwanderer „umzuerziehen“.
Insgesamt will die Regierung nun rund 378 Millionen australische Dollar (236 Millionen Euro) bereitstellen. „Das Trauma, das ich alleine und ohne meine Familie ertragen musste, war hart. Ich kämpfe noch heute damit“, sagte der 79-jährige Hal Hart, der mit zehn Jahren seiner Mutter weggenommen wurde. Er bezeichnete die Wiedergutmachungen als „Triumph für meine Mutter, damit der Schmerz, den sie erleiden musste, anerkannt wird.“

dpa