Putschnacht-Überlebender Tarık Solak / Photo: AA (AA)
Folgen

Sieben Jahre nach dem vereitelten Putschversuch der Fetullahistischen Terrororganisation (FETÖ) in Türkiye besucht ein Überlebender Bildungseinrichtungen, um seine Erfahrungen aus jener Nacht mit der jüngeren Generation zu teilen. Dafür reist Tarık Solak durch das ganze Land, wie er in einem Interview mit der türkischen Nachrichtenagentur Anadolu (AA) am Dienstag erklärte.

Solak gehört zu den hunderttausenden Menschen in Istanbul, die am 15. Juli 2016 auf die Straße gingen, um die Demokratie und Rechtsstaatlichkeit des Landes zu verteidigen.

FETÖ-Mitglieder, die über Jahrzehnte hinweg die türkischen Streitkräften systematisch infiltriert hatten, hatten den Putschversuch in Türkiye gestartet. Die Putschisten griffen dabei auch unbewaffnete Zivilisten an – mit Panzern, Jets und Munition. Mehr als 250 Menschen kamen bei den brutalen Angriffen ums Leben. Über 2000 Demonstranten wurden verletzt – einer von ihnen war Solak. Trotz mehrerer Schüsse, die ihn trafen, konnte er überleben.

Auch wenn nun sieben Jahre vergangen sind, werde er diese „blutige Nacht“ nie vergessen, sagte der Zeitzeuge gegenüber AA. Als Solak am Abend des 15. Juli im Fernsehen Panzer auf der berühmten Bosporus-Brücke gesehen habe, habe er zunächst gedacht, dass es eine militärische Übung sei. Später habe er verstanden, dass es sich um eine echte Gefahr handelt. Ohne zu zögern habe er anschließend beschlossen, zum Mecidiyeköy-Platz zu gehen. Er habe angesichts der Lage einen möglichen Terroranschlag vermutet.

Dort habe sich bereits eine „bunt gemischte“ und „schnell wachsende“ Menschenmenge von Jung bis Alt versammelt. Gemeinsam mit den anderen Bürgern sei Solak durch die Straßen marschiert und habe dabei die türkische Fahne geschwenkt.

Nun versucht der Putschnacht-Überlebende, im Rahmen eines Projekts das Erlebte Jugendlichen näher zu bringen, damit der „Sieg des 15. Juli“ immer präsent bleibe.


TRT Deutsch