Türkei: Neues Krankenhaus in Hatay soll 2022 eröffnet werden (EU-Delegation in Ankara.)
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Anfang 2022 soll in der südtürkischen Provinz Hatay ein neues Krankenhaus in Betrieb genommen werden. Das neue staatliche Krankenhaus wird im Rahmen einer Zusammenarbeit zwischen dem türkischen Gesundheitsministerium und der Europäischen Union im Bezirk Dörtyol gebaut. Das Projekt entstand unter der Leitung der französischen Entwicklungsagentur (AFD) und der türkischen Generaldirektion für Gesundheitsinvestitionen. Finanziert wurde das 40 Millionen Euro teure Krankenhaus mit Mitteln der Europäischen Union, wie die türkische Nachrichtenplattform „Daily Sabah“ berichtete.

Der Standort befinde sich in einer Region, in der die Bevölkerungszahl infolge der Massenmigration aus dem benachbarten, vom Krieg gezeichneten Syrien stark angestiegen sei. In der Einrichtung sollen täglich 6000 Patienten aus der Region versorgt werden.

Die Investition sei dank der langjährigen Zusammenarbeit zwischen der EU und der Türkei zustande gekommen, erklärte Nikolaus Meyer-Landrut, Botschafter der EU-Delegation in Ankara. In der schriftlichen Erklärung heißt es, die EU-Finanzierung werde vor allem im Bereich der Gesundheits- und Bildungsinfrastrukturen immer effektiver. Zudem zeige das Projekt, wie wichtig und sinnvoll die Zusammenarbeit zwischen der Europäischen Union und der Türkei sei. Es biete eine Lösung für den wachsenden Gesundheitsbedarf der lokalen Gemeinschaft sowie der benachteiligten Bevölkerungsgruppen.

Krankenhaus in Hatay ausgestattet mit modernsten Technologie

Für die Menschen, die vor humanitären Krisen fliehen müssten, werde somit eine breite Palette von Gesundheitsdiensten geboten. Im Rahmen des noch laufenden Programms habe die EU 780 Millionen Euro für den Gesundheitsbereich zur Verfügung gestellt. Dank dieser Mittel würden 430 Krankenwagen und mehr als 177 Gesundheitszentren in Betrieb genommen. Der Bau eines weiteren Krankenhauses in der südlichen Provinz Kilis stehe ebenfalls vor dem Abschluss. Meyer-Landrut bedankte sich bei den Kooperationspartnern sowie allen relevanten Institutionen und Einheiten für ihre Zusammenarbeit.

Das neue Krankenhaus in Dörtyol werde auch die benachbarten Bezirke wie Erzin und Payas versorgen, betonte Tanguy Denieul, Frankreichs AFD-Direktor für die Türkei. Nach der Eröffnung des Krankenhauses stünden hochwertige und umfassende Gesundheitsdienste für die Bedürfnisse der Menschen in der Region zur Verfügung.

Zudem ist das Krankenhaus laut Denieul mit der modernsten Technologie ausgestattet. Die Provinz Hatay und ihre Umgebung lägen in einem Erdbebengebiet. Die Ausstattung des Krankenhauses mit Erdbebenisolatoren sei daher für die Sicherheit der Patienten und des medizinischen Personals wichtig.

Im November hatte die Türkei außerdem eine Vereinbarung mit der Entwicklungsbank des Europarats (CEB) und der EU-Delegation in der Türkei zur Verbesserung der Gesundheitsinfrastruktur für Flüchtlinge im Lande ratifiziert. Das Gesundheitsprojekt werde mit einer Investition von 79,3 Millionen Euro durchgeführt und soll bis Ende Mai 2024 abgeschlossen sein.

TRT Deutsch