Der Altay-Kampfpanzer (AA)
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Das von Ankara seit geraumer Zeit erwartete Triebwerk für die türkischen Altay-Kampfpanzer ist aus Südkorea eingetroffen. Das teilte der Leiter der türkischen Verteidigungsindustrie (SSB), İsmail Demir, am Sonntag mit. „Die Tests der Antriebssysteme des Motors sind derzeit im Gange. Wir warten auf den Mai. Dann werden wir den Prototyp des Panzers mit diesem Motor sehen“, sagte Demir am Rande des Diplomatie-Forums in Antalya zu Journalisten. Medienberichten zufolge hat der türkische Landfahrzeughersteller BMC, der das Altay-Projekt durchführt, eine Vereinbarung mit den beiden südkoreanischen Unternehmen Doosan Infracore Co. und S&T Dynamics Co. für den Motor und das Getriebe unterzeichnet. Die Türkei hatte das Kampfpanzerprojekt 2007 gestartet, doch die Beschaffung eines Motors erwies sich lange Zeit als Hindernis. Einige europäische Unternehmen weigerten sich, das Antriebsaggregat zu verkaufen. Der Prototyp des Altay wurde daraufhin 2011 auf einer Verteidigungsmesse in Istanbul vorgestellt. Zunächst wurde der Prototyp des Kampfpanzers der nächsten Generation von einem 1500-PS-Dieselmotor der deutschen MTU Friedrichshafen GmbH angetrieben. Die deutsche Rheinmetall hatte auch ein Joint Venture mit BMC für die gemeinsame Produktion von gepanzerte Fahrzeugen gegründet. Die Produktion und Lieferung des Panzermotors kam jedoch nach einem Beschluss der Bundesregierung zum Stillstand. Nachdem die Türkei die Panzer bei Anti-Terroreinsätzen genutzt hatte, beschränkte Deutschland die Waffenexporte an den langjährigen NATO-Verbündeten.

TRT Deutsch