Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan hat dem israelischen Regierungschef Benjamin Netanjahu vorgeworfen, eine Ausweitung des Nahostkonflikts auf die ganze Region zu provozieren. Die israelische Regierung unternehme seit dem 7. Oktober provokative Schritte, um einen regionalen Konflikt zu befeuern, sagte Erdoğan am Dienstagabend nach einer Kabinettssitzung. Israels Angriff auf das iranische Botschaftsgelände in Syrien sei der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen gebracht habe, so Erdoğan.
Netanjahu gefährde seine eigenen Landsleute und die Menschen in der gesamten Region, um sein politisches Überleben zu sichern, sagte Erdoğan weiter. Der türkische Präsident warf dem Westen zudem Doppelmoral vor und kritisierte, dass nur wenige Länder den israelischen Angriff auf das iranische Botschaftsgelände verurteilt hätten, der Angriff des Irans auf Israel dagegen habe international umgehend für Empörung gesorgt.
Der Iran hatte am späten Samstagabend Hunderte Drohnen und Raketen auf Israel abgefeuert. Teheran sieht den Vergeltungsschlag „Aufrichtiges Versprechen“ als eine Antwort auf den israelischen Angriff auf die Botschaft Irans in Syrien am 1. April. Dabei waren unter anderem zwei Generäle getötet worden.