Yasin Ekrem Serim / Photo: AA (AA)
Folgen

Der stellvertretende türkische Außenminister, Yasin Ekrem Serim, hat das Scheitern der Resolution im UN-Sicherheitsrat zur Waffenruhe in Gaza als „totale Enttäuschung“ bezeichnet. Die Unfähigkeit, das „Blutvergießen“ zu beenden, untergrabe die Glaubwürdigkeit der internationalen Ordnung, so Serim am Dienstag in Genf. Er nahm dort an einem Treffen zur Menschenrechtslage in Gaza teil.

„Im Moment wird alle fünf Minuten ein Palästinenser getötet, betonte Serim. Davon seien „70 Prozent Kinder und Frauen“. Er sprach von einer „Schande für die internationale Gemeinschaft”. Nötig sei ein „sofortiger und dauerhafter Waffenstillstand“.

Überwachungsmechanismus für Friedensprozess

Serim forderte darüber hinaus einen Überwachungsmechanismus im Rahmen eines künftigen Friedensprozesses, um die Verpflichtungen der Parteien nötigenfalls durchzusetzen. „Sonst bleibt das, was unterschrieben wird, nur auf dem Papier“, so Serim. Grundlage bleibe eine Zwei-Staaten-Lösung auf der Grundlage der Grenzen von 1967 mit Ost-Jerusalem als Hauptstadt Palästinas.

Serim verwies zudem auf die Worte des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan zum Gaza-Konflikt. Dieser hatte die Bereitschaft Ankaras betont, „jede Verantwortung zu übernehmen, um weiteres Blutvergießen, Zerstörung und Tränen zu verhindern“.

Tausende zivile Opfer durch israelische Angriffe

Nach palästinensischen Angaben wurden seit dem 7. Oktober in Gaza mehr als 18.400 Menschen durch israelische Angriffe getötet. Die Zahl könnte weit höher sein, da viele Tote noch unter den Trümmern liegen und nicht geborgen werden können.

Eine unabhängige Überprüfung der Angaben ist derzeit nicht möglich. Die UN und Beobachter weisen jedoch darauf hin, dass sich die Zahlen der palästinensischen Behörden in der Vergangenheit als glaubwürdig erwiesen hätten.

TRT Deutsch