Der türkische Kommunikationsdirektor Fahrettin Altun hat in einem Interview auf die Bedeutung offener Kommunikationskanäle zwischen Türkiye und Griechenland aufmerksam gemacht. Dies sei notwendig, um mehr „Vertrauen und Respekt“ füreinander zu schaffen, so Altun zur griechischen Tageszeitung Ta Nea (Samstagsausgabe). Die Kommunikation müsse direkt verlaufen, nicht über Drittparteien.
Altun sieht „Transparenz, Vorhersehbarkeit und gute Nachbarschaft“ als Schlüsselelemente zur Lösung von Differenzen. Eine Eskalation müsse vermieden werden, da niemand von Spannungen profitiere. Beide Länder seien den kommenden Generationen eine gute Nachbarschaft schuldig, wie sie bereits von Mustafa Kemal Atatürk und Eleftherios Venizelos vorgelebt worden sei, so Altun.
Neue Phase in den bilateralen Beziehungen
Trotz unterschiedlicher Perspektiven hätten Ankara und Athen eine „neue positive Phase“ in den bilateralen Beziehungen eingeleitet. Das gemeinsame Ziel müsse die „Krisenprävention“ sein – sowohl zwischenstaatlich als auch in der Region und darüber hinaus, erklärte Altun. Notwendig sei ein „aufrichtiger und konstruktiver Dialog“ sowie „Geduld“, um bestehende Probleme zu lösen.
Eine „eskalierende Rhetorik“ in Fragen zur griechisch-türkischen Außenpolitik, wie sie in der griechischen Presse befeuert werde, müsse vermieden werden, warnte Altun. Stattdessen müssten die Medien mit einer „konstruktiven Haltung“ einen positiven Einfluss auf die öffentliche Meinungsbildung ausüben.
Hoher Kooperationsrat kommt nach sieben Jahren wieder zusammen
Altun erinnerte daran, dass der Hohe Kooperationsrat der beiden Länder am 7. Dezember zum ersten Mal seit sieben Jahren wieder zusammenkommen werde. Diese Entwicklung zeige den politischen Willen zur Verbesserung der Beziehungen und sende positive Signale an die Öffentlichkeit. Ziel des Treffens seien konkrete Fortschritte.
„Angesichts unserer angespannten Beziehungen in den vergangenen Jahren ist dies eine wichtige Entwicklung“, erklärte Altun. „Beide Länder sollten diese Gelegenheit nutzen, um Lösungen für unsere langjährigen Probleme zu finden“, fügte er hinzu.
