15. Juli / Photo: AA (AA)
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Der vereitelte Putschversuch der Fetullahistischen Terrororganisation (FETÖ) vom 15. Juli 2016 in Türkiye markiert den Sieg der Demokratie über die Putschisten. Erstmals in der Geschichte des Landes konnte ein militärischer Umsturzversuch verhindert werden. Zum Jahrestag finden in ganz Türkiye Gedenkveranstaltungen statt.

Es ist nunmehr sieben Jahre her, dass Kampfpanzer über die Bosporus-Brücke rollten und Kampfjets auf die Menschenmengen schossen. Rund 252 Todesopfer und Tausende Verletzte, viele davon Zivilisten, waren die Folge. Sie hatten sich den FETÖ-Putschisten entgegengestellt.

Gezielte Tötung von Zivilisten auf Videos dokumentiert

Als der Putschversuch Form annahm, strömten gegen Mitternacht Zehntausende Bürger auf die Straße, um lautstark Widerstand zu leisten. Sie drängten die Putschisten an Knotenpunkten der Metropolen Istanbul und Ankara zurück. Schockierende Aufnahmen mit Mobiltelefonen zeigen, wie unbewaffnete Zivilisten dabei getötet werden. Manche werden von Panzern überrollt, andere werden erschossen.

Auch Dutzende Widerstand leistende Sicherheitskräfte verloren ihr Leben. Die Putschisten bombardierten zudem das Parlamentsgebäude in Ankara und versuchten, einen Anschlag auf Präsident Recep Tayyip Erdoğan durchzuführen. Dieser entkam dem Mordkommando nur knapp.

FETÖ hatte Jahre lang den türkischen Staat unterwandert

Das FETÖ-Netzwerk hatte über Jahre hinweg den türkischen Staatsapparat infiltriert. Der Anführer der Sekte, Fetullah Gülen, lebt seit 1999 im US-Exil in Pennsylvania.

Das Gülen-Netzwerk ist auch in Deutschland aktiv und betreibt zahlreiche Unternehmen, Vereine und Bildungseinrichtungen. Deren Struktur und Finanzierung sind zumeist undurchsichtig.

Die jüngere Geschichte von Türkiye ist geprägt von militärischen Umstürzen. So wurde der erste demokratisch gewählte Regierungsvertreter des Landes, Ex-Ministerpräsident Adnan Menderes, 1961 von einer Junta hingerichtet.

TRT Deutsch