Zum Gedenken an Walter Lübcke: Briefmarke und Saal (dpa)
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Mit einer Reihe von Projekten will das Regierungspräsidium Kassel an seinen ermordeten Behördenleiter Walter Lübcke erinnern. Geplant seien unter anderem die Benennung eines Saals nach dem erschossenen CDU-Politiker, eine Briefmarke und ein Kunstwerk, sagte Regierungspräsident Hermann-Josef Klüber (CDU) am Mittwoch: „Sie sollen an das Verbrechen erinnern, sie sollen an den Regierungspräsidenten Walter Lübcke erinnern, und sie sollen dazu ermutigen, seine Haltung zu teilen, unsere freiheitliche und offene Gesellschaft zu schützen und zu verteidigen.“ Walter Lübcke war in der Nacht zum 2. Juni 2019 auf der Terrasse seines Wohnhauses im Kreis Kassel in Hessen mit einem Kopfschuss getötet worden. Im April hat die Bundesanwaltschaft gegen den mutmaßlichen Mörder, Stephan E., Anklage erhoben. Auslöser der Tat sollen Äußerungen Lübckes zur Aufnahme von Flüchtlingen gewesen sein. Die Ermittler gehen daher von einer rechtsextremistischen Motivation des Verdächtigen aus. Das Gedenken an den Politiker steht auch im Zeichen der Corona-Pandemie: So wird es an Lübckes Todestag keine öffentliche Versammlung des Regierungspräsidiums geben. Eine Andacht in der Kasseler Martinskirche werde im kleinen Kreis gestaltet und aufgezeichnet, nur Mitarbeiter des Regierungspräsidiums könnten digital daran teilnehmen. Öffentlich im Netz abrufbar sein wird an dem Tag aber eine bereits aufgezeichnete Diskussionsrunde „Haltung zeigen“ mit Vertretern aus Politik, Forschung, Kirche und Öffentlichkeit, bei der auch Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) mitwirkte. Eine Art Gedenkfeier ist erst für den Geburtstag des Getöteten geplant (22. August). Dann soll auch ein Saal in der Behörde, der er vorstand, nach Lübcke benannt werden. An diesem Tag soll auch eine Briefmarke der Deutschen Post mit Sonderblatt erscheinen.

dpa